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3GSM: Starke Alternative zu DVB-H

Kommt Video auf dem Handy über DAB?
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Beim Thema "Fernsehen auf dem Handy" zeichnet sich inzwischen eine starke Konkurrenz ab. Neben dem vor allem von Vodafone forcierten DVB-H positioniert sich nun auch T-DMB (terrestrisches Digital Multimedia Broadcast) als Standard zur Verteilung von Inhalten. DMB basiert dabei auf dem Standard DAB (Digital Audio Broadcast), der bereits in vielen Ländern als digitales Radio eingeführt worden ist. In Großbritannien wurden beispielsweise schon über eine Million DAB-Radios verkauft; die Technik funktioniert also stabil.

DMB verhält sich zu DAB so, wie DVB-H zu DVB-T: Der Datenkanal, über den bei der Basistechnologie (DAB bzw. DVB-T) hochauflösende Audio- bzw. Fernsehsignale geschickt werden, wird in einen IP-Datenkanal umgewidmet. Über diesen können dann mehrere parallele Datenströme für die Nutzung auf mobilen Endgeräten geschickt werden: Video- und Audiostreams, Bilder, Nachrichten- und Börsenticker oder dergleichen mehr.

DAB wurde jedoch anders als DVB-T von vornherein für den mobilen Einsatz konzipiert. Beispielsweise brauchen DAB-Empfänger derzeit deutlich weniger Strom als DVB-T-Receiver. Dieser Vorteil bleibt möglicherweise auch für DMB erhalten. LG geht davon aus, dass T-DMB vor allem bessere Abdeckung, bessere Frequenznutzung und bessere Qualität als DVB-H bieten wird. Pro Kanal stehen allerdings weniger hohe Datenraten zur Verfügung als bei DVB-H.

Hinter DMB stehen vor allem koreanische Unternehmen wie LG und Samsung. LG hat auf der Messe bereits ein auf DMB basierendes Videohandy vorgestellt.

Chipsätze lieferbar

Die Firma Frontier Silicon hat heute auf der Messe 3GSM World einen neuen Chipsatz for DAB/DMB angekündigt, der mit deutlich unter 200 Milliwatt Stromverbrauch auskommt. Es werden zwei Chips benötigt, einer für den Hochfrequenz-Umsetzungen, einer für die Signal-Dekodierungen. Die Empfindlichkeit soll sehr hoch sein. Frontier Silicon liefert nach eigenen Angaben bereits DAB-Chips an ca. 70 Prozent der Hersteller von DAB-Radios.

LG hat sogar eine Ein-Chip-Lösung vorgestellt, die alle Aufgaben vom Empfang, der Signal-Dekodierung bis hin zur MPEG4- (CIF-Format) und MP3-Wiedergabe übernimmt. Auch Samsung und mindestens drei weitere Firmen stellen bereits DAB-Chipsätze her.