Effektive Technologie

Mobilfunk-WLAN-Konvergenz: MobileIGNITE gegen UMA

Nahtloses Roaming zwischen Mobilfunk- und VoIP-Netzen als Ziel
Von Christian Horn

Die für das Roaming zwischen GSM-Mobilfunknetzen und Funknetzen in unlizensierten Frequenzspektren entworfene UMA-Technologie bekommt Konkurrenz. BridgePort Networks [Link entfernt] meldet die Formierung der MobileIGNITE-Allianz, die die Entwicklung von Konvergenz-Technologie zwischen Mobilfunknetzen und VoIP-Netzen anstrebt. IBM, VeriSign und Airespace zeichnen als erste Unterstützer in der MobileIGNITE-Allianz. MobileIGNITE steht für Mobile Integrated Go-to-Market Network IP Telephony Experience.

MobileIGNITE: Noch keine Spezifikationen veröffentlicht

Die Konvergenz-Konzepte von UMA (Unlicensed Mobile Access) und MobileIGNITE sind ähnlich aber nicht deckungsgleich. Zielsetzung von UMA ist die Konvergenz von GSM und Funktechnologien wie WLAN, Bluetooth und WIMAX, die in unlizensierten Frequenzspektren arbeiten. Ein Schwerpunkt hierbei ist das nahtlose Sprachtelefonie-Roaming zwischen GSM-Netzen und WLAN-Hotspots mit VoIP. UMA unterstützt neben den Sprachdiensten aber auch mobile Datendienste via GPRS. Ein großer Schwachpunkt im Konzept von UMA ist, dass Roaming mit 3G-Technologien nicht vorgesehen ist.

Welche Mobilfunk-Standards MobileIGNITE integrieren wird, ist unklar, da noch keine Spezifikationen veröffentlicht sind. Der Ankündigung von BridgePort Networks zufolge soll in der MobileIGNITE-Allianz BridgePort Networks die Mobilfunk-VoIP-Konvergenzsoftware entwickeln und IBM die Server-Komponenten liefern. VeriSign soll den Mobilfunkbetreibern IP-Netz-Informationen bereitstellen und Airespace für die WLAN-Komponenten verantwortlich sein.

GSM-WLAN-Roaming mit UMA ab 2006

Für MobileIGNITE gibt es noch keine Angaben darüber, wann erste Produkte und Dienste auf dem Markt erscheinen werden. Für UMA hingegen rechnet eine diese Woche veröffentlichte Studie von Senza Fili Consulting mit ersten GSM-WLAN-Konvergenzdiensten ab dem Jahr 2006.

Die Studie schätzt die durch GSM-WLAN-Konvergenzdienste generierten Einnahmen im Jahr 2010 auf 1,8 Milliarden US-Dollar (1,38 Milliarden Euro) alleine in den USA. Bis 2010 soll die Zahl der UMA-Nutzer dort auf 26 Millionen angewachsen sein. Weltweit wird die Zahl der UMA-Nutzer 2010 auf 55 Millionen geschätzt. Neben den USA sollen Westeuropa, Japan, Korea aber auch China Schlüsselmärkte für UMA sein.

UMA: Es steht noch Entwicklungsarbeit an

"Mobilfunkbetreiber sehen die Konvergenz von WLAN und Mobilfunk als einen kosteneffizienten Weg, die Abdeckung im häuslichen Bereich zu verbessern. UMA ist eine einfache und effektive Technologie, die von den Mobilfunkbetreibern in einem kurzen Zeitraum installiert werden kann", sagt Monica Paolini, die Autorin der Studie. Paolini räumt allerdings ein, dass noch einige Entwicklungsarbeit ansteht: "Die Mobilfunkbetreiber und Hersteller müssen einen klaren Übergangspfad zu SIP-basierten Architekturen entwickeln. Nur so ist eine Erweiterung auf andere Mobilfunk-Technologien wie CDMA, EV-DO oder WIMAX möglich."

UMA Technology wurde im September 2004 gegründet. Beteiligte Unternehmen sind Hardware-Hersteller wie Alcatel, Ericsson, Nokia, Motorola und Siemens sowie Mobilfunk-Netzbetreiber wie British Telecom, Cingular, O2 und T-Mobile USA.