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Digitales Kurzwellenradio wird mobil

Einsteckmodul für Autoradios vorgestellt
Von Volker Schäfer

Das digitale Radio für den Lang-, Mittel- und Kurzwellenbereich, Digital Radio Mondiale (DRM), ist weiter auf dem Vormarsch. Als erster großer kommerzieller Sender hat RTL in Luxemburg zum Jahresbeginn den offiziellen Sendebetrieb aufgenommen. In deutscher Sprache wird auf Mittel- und Kurzwelle gesendet, auf Kurzwelle läuft zusätzlich ein Programm in Französisch.

Für die zweite Jahreshälfte 2005 werden auch erste preiswerte Empfangsgeräte für den DRM-Standard erwartet. Während es bislang nur stationäre Lösungen für den Empfang der digitalen Radiowellen gab, hat das Fraunhofer Institut nun auch eine Lösung für Autoradios vorgestellt, die auf der Philips-Autoradio-Plattform SAF7730 basiert.

Ein Einsteckmodul soll es ermöglichen, DRM herkömmliche Empfangsgeräte zu integrieren. Damit könnten Autoradio-Hersteller in künftige Geräte-Generationen neben analogen und DAB-Signalen auch DRM einbauen.

Vorteil: Wenig Sender für die ganze Welt

Die Vorteile liegen auf der Hand: Insbesondere auf Kurzwelle können ganze Erdteile von nur einem Senderstandort aus mit einem Hörfunkprogramm versorgt werden. Damit sind die Programme überregional und sogar an den Urlaubsorten ihrer Hörer zu empfangen, ohne dass hierfür eine Satellitenempfangsantenne oder ein Internet-Anschluss benötigt wird. Außerdem können zusätzliche Datendienste oder sogar ein zweiter Tonkanal - z.B. für Verkehrsmeldungen - parallel zum regulären Radioprogramm übertragen werden.

Schon bisher war auf Kurzwelle ein länder- und sogar kontinente-übergreifender Empfang von Radioprogrammen möglich. Allerdings ist die Übertragungsqualität bei analogen Sendungen starken Schwankungen und Störungen unterworfen, während mit DRM Sendungen in UKW-naher Qualität und in Stereo möglich sind.

Eine Lösung für die Nachrüstung bestehender Autoradios wurde bereits Ende letzten Jahres präsentiert: Hier wird ein DRM-Empfänger in die Antennenleitung eines herkömmlichen Autoradios eingeschleift. Hier werden die DRM-Signale auf eine UKW-Frequenz umgesetzt und so mit den bestehenden analogen Autoradio empfangen. Nachteil dieser Lösung ist die Installation eines zusätzlichen Endgeräts im Kraftfahrzeug.

DRM-Empfangsversuche der teltarif.de-Redaktion im fahrenden Auto, die in den letzten Monaten vorgenommen wurden, waren recht viel versprechend. Zum Einsatz kam ein eigentlich für stationären Empfang bestimmter Receiver in Verbindung mit einer Magnetfußantenne. Der Empfang war über weite Strecken sehr stabil.