beliebte Brombeeren

Auch Privatnutzer lieben den Blackberry

Kombigerät hat sich längst zum Statussymbol entwickelt
Von dpa / Björn Brodersen

"Kein Blackberry, bitte!" Das auf den ersten Blick etwas klobig wirkende Handy der kanadischen Firma Research in Motion (RIM) ist bei Managern so beliebt, dass bei Sitzungen oft striktes Einschaltverbot herrscht. In den Chefetagen gilt die praktische Kombination aus Telefon, E-Mail-Programm und Organizer längst als Statussymbol. Und die Nachfrage nach der "Brombeere" ist nicht nur bei den Bossen groß. Deshalb bieten Vodafone und T-Mobile den Blackberry nun auch für Privatkunden an.

Ob via WAP, UMTS oder i-mode - das Internet ist längst mobil. Doch für das Verfassen und Lesen von E-Mails schienen Handys mit ihren winzigen Tastaturen und Displays wenig geeignet. Außerdem wird die elektronische Post des eigenen E-Mail-Kontos nicht automatisch an das Handy weitergeleitet (Push-Prinzip), der Nutzer musste sein Postfach manuell auf neue E-Mails hin überprüfen (Pull-Prinzip). Der Ende der neunziger Jahre entwickelte Blackberry war das erste Gerät mit der E-Mail-Push-Technologie.

Vodafone: Push-Service für Privatkunden

Für 19,72 Euro im Monat bietet der Düsseldorfer Mobilfunkbetreiber Vodafone nun auch den Push-Service für Privatkunden an. In dem Tarif Blackberry L ist ein Übertragungsvolumen von 2 MB inklusive. Für jedes weitere MB werden 3,83 Euro berechnet. Bis zu zehn verschiedene E-Mail-Konten (zum Beispiel POP3, IMAP4, AOL, MSN oder Lotus iNotes) lassen sich einbinden und schicken die Nachrichten direkt an das Handgerät weiter. "Bestimmte Web-Mail-Anbieter wie web.de oder GMX lassen jedoch nur alle 15 Minuten eine Abfrage zu", erklärt Jens Theumer von RIM Deutschland.

2 MB hören sich nach einem kleinen Datenvolumen an, da bereits ein einziger E-Mail-Anhang diese Größe überschreiten kann. Doch die von RIM entwickelte Technik sorgt dafür, dass die Nachrichten extrem komprimiert werden. Das gilt auch für Anhänge wie Word-, Excel-, Powerpoint- oder PDF-Dateien, die problemlos betrachtet werden können. Das Inklusiv-Volumen soll für bis zu 1 000 gesendete und empfangene E-Mails im Monat ausreichen, so ein Vodafone-Sprecher.

Auch T-Mobile will mit einem 2-MB-Tarif den Blackberry für Privatkunden interessant machen. Der Bonner Konzern bietet die Option für 17,26 Euro an. Bei E-Plus und o2 bleibt die Brombeere auch weiterhin Geschäftskunden vorbehalten. Zur Nutzung des Push-Dienstes ist jedoch ein Blackberry-kompatibles Gerät nötig. Bislang waren die Kunden auf die Geräte von RIM festgelegt, nun dürfen auch andere Hersteller die Technologie einsetzen.