Ubiquitous Viewer

Den PC per Handy bedienen

Mit neuer Toshiba-Software wie am Desktop arbeiten
Von Marie-Anne Winter

Dass sich Handys als Fernbedienung einsetzen lassen ist nicht neu - man kann mit ihnen Parkuhren, sein Bankkonto oder auch Kameras fernsteuern. Toshiba hat nun in Japan die Software Ubiquitous Viewer vorgestellt, die es ermöglicht, auch Windows-PCs vom Handy aus zu bedienen. Dazu muss das Programm auf dem Mobiltelefon und dem Rechner installiert werden. Ist das geschafft, kann man den Desktop des Rechners auf dem Bildschirm des Handys sehen. Anwender können dann unterwegs auf ihrem heimischen PC Mails abfragen, im Internet surfen, Tasks beenden oder auch Dokumente zu bearbeiten.

Normalerweise verfügen PCs oder Notebooks über eine XGA-Auflösung (1024 mal 768 Pixel). Ein übliches Handy-Display schafft das nicht, weshalb immer nur Teile des Desktops in QVGA-Auflösung (240 mal 320 Pixel) auf dem Handy angezeigt werden. Die Nutzer können aber mit dem Handy-Display über den Desktop "wandern", in dem sie diesen Bildausschnitt in Echtzeit verschieben. Damit der Datentransfer überschaubar bleibt, werden die übertragenen Daten laut Toshiba um 97 Prozent komprimiert.

Damit Anwender auch wie am PC arbeiten können, definiert die Software die Tasten des Handys automatisch als Qwerty-Tastatur. Man kann aber auch eigene Tastaturbelegungen erstellen. Die Software kann zurzeit über eine Bluetooth-Verbindung oder über das CDMA 1XEvDO (evolution data only)-Netzwerk von KDDI per Handys genutzt werden. Das Daten-Netzwerk unterstützt Übertragungsraten von bis zu 2,4 MBit pro Sekunde. Die Kombination aus CDMA2000 1x und EvDO bietet somit eine mit Kabelmodem und DSL vergleichbare Qualität. Ubiquitous Viewer soll ab März auf Handys von KDDI und NTT Docomo verfügbar sein. Im Zuge der Flatrate-Angebote für Datendienste, die die japanischen Netzbetreiber mittlerweile eingeführt haben, erwartet Toshiba ein reges Interesse an der neuen Software. Ob es auch international vermarktet werden soll, steht noch nicht fest. Weitere Details zu den Preisen sind ebenfalls noch nicht bekannt.