Rekord: Übertragungsrate von einem Terabit pro Sekunde

Der Telekommunikationsausrüster Alcatel, die Deutsche Telekom und France Telecom melden eine neue Rekordübertragungsrate für Glasfasernetze. Die beteiligten Unternehmen erreichten eine Übertragungsrate von einem Terabit pro Sekunde über eine klassische Glasfaserverbindung im Netz von France Telecom. Der Test wurde im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts TOPRATE durchgeführt. Bei dem Projekt, das 2001 startete, sollten moderne Übertragungstechnologien mit sehr hohen Datenraten (mindestens 170 Gigabit pro Sekunde) untersucht werden. Ziel war es, eine Netzübertragungskapazität von einem Terabit pro Sekunde über die vorhandene Glasfaserinfrastruktur nachzuweisen.

Das Ergebnis wurde inzwischen bekannt gegeben. Es zeigt, dass eine Übertragung bei sehr hohen Datenraten auch über weite Entfernungen stabil erfolgen kann. In den Tests wurde eine Punkt-zu-Punkt-DWDM-Übertragung (DWDM steht für "Dense Wavelength Division Multiplexing") von 1,28 Terabit pro Sekunde über eine 430 km lange, standardmäßige Einmoden-Glasfaserverbindung (ITU-T G.652) im Netz von France Telecom in der Umgebung von Marseille realisiert.

Diese Übertragunsrate wurde mit acht dicht gepackten, optischen Übertragungskanälen erreicht. In jedem Kanal wurde eine Bitrate von 170 Gigabit pro Sekunde übertragen - 160 Gigagbit plus Overhead für die Fehlerkorrektur, um Bitfehler erkennen und korrigieren zu können. Diese Übertragungsraten sind 16-mal höher als die heute üblichen 10 Gigabit pro Sekunde in den Kanälen der aktuellen DWDM-Übertragungsprodukte. Jeder dieser 160-GBit/s-Kanäle könnte den Inhalt von 4 DVDs pro Sekunde übertragen.

Im Januar hatten die Deutsche Telekom und France Telecom offiziell verkündet, dass beide Telekomkonzerne in bestimmten Bereichen der Forschung und Entwicklung zusammenarbeiten wollen. Dieses Projekt ist nach den Worten von France Telecoms Forschungsdirektor Pascal Viginier ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen.