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RFID: Innovation oder Illusion?

Ambivalentes Ergebnis der EUROFORUM-Konferenz RFID 2005 vom 22. bis 24. November 2004, Frankfurt am Main
Von Michael Plura

Das Thema RFID wird auch unter Experten recht kontrovers diskutiert. Während die Industrie in den kleinen Chips große Chancen und viel Geld sieht, befürchten Datenschützer einen Missbrauch der Daten und den gläsernen Kunden.

Padeluun setzt sich als Gründungsmitglied des FoeBud (Vereins zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs e.V. ) seit Jahren für mehr Transparenz und Sicherheit für die Bürger ein, wenn es um den Einsatz von RFID-Tags geht.

Zum Thema "RFID in Geschäften" befragt, erklärte er: "Keine Tags im Laden. Ein Konzern hat nicht das Recht, seine Kunden auszuspionieren." Padeluun betrachtet die derzeitige Gesetzgebung als unzureichend und glaubt nicht, dass eine Selbstverpflichtung der Industrie, wie Walk sie vorschlug, funktioniere.Ein weiterer Diskussionspunkt war die Frage nach den sozialen Implikationen: Ist RFID ein Jobkiller, da zum Beispiel Arbeitsplätze für Kassiererinnen wegfallen? Prof. Dr. Lorenz Hilty (Leiter der Abteilung "Technologie und Gesellschaft", Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt EMPA) sieht zudem die Gefahr einer Machtverschiebung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer durch den RFID-Einsatz und meinte, man müsse sich fragen, wer sichert sich eigentlich welchen Einfluss auf welche Prozesse? Auch forderte er mehr Transparenz und nicht noch komplexere Technik, die zu größeren Datenansammlungen führe, die keiner mehr bewältigen könne.