Ausbau

o2 will verstärkt in UMTS investieren

Britische Konzernmutter stockt Investitionen auf
Von Marie-Anne Winter

Für o2 läuft das Geschäft in Deutschland derzeit gut. Wie berichtet, konnte der Münchner Netzbetreiber im vergangenen Quartal zulegen. o2 erzielte im ersten Halbjahr bis 30. September 2004 einen Umsatz von 1,31 Milliarden Euro, ein Plus von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der EBITDA-Gewinn stieg sogar um 57 Prozent auf nun 244 Millionen Euro, vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei 155 Millionen Euro.

Insgesamt ergibt sich eine Verbesserung der EBITDA-Marge von 15,1 Prozent auf nun 18,6 Prozent. Über ein Jahr betrachtet ist die Kundenbasis von o2 damit um 27 Prozent gestiegen, gleichzeitig verbesserte sich der durchschnittliche jährliche Umsatz je Kunde (ARPU) um 5 Prozent von 354 Euro auf 371 Euro (knapp 31 Euro pro Monat). Das ist nach wie vor ist das der höchste Wert am deutschen Markt. o2 erreicht nun einen Kundenmarktanteil von 9,6 Prozent in Deutschland - ein Anstieg um 1,2 Prozentpunkte in nur einem Jahr. Bezogen auf den Umsatz ist der Marktanteil sogar auf 11,6 Prozent geklettert, ein Zuwachs um 2 Prozentpunkte. Das ist ein Beleg dafür, dass o2 profitable Kunden gewinnt.

o2 Genion weiterhin sehr beliebt

Insgesamt haben 58 Prozent der o2 Kunden einen Laufzeitvertrag abgeschlossen. 75 Prozent der Postpaid-Kunden nutzen mittlerweile o2 Genion. Die mobilen Datendienste tragen erneut rund 20 Prozent zu den Serviceumsätzen bei. Dabei ist SMS weiterhin der beliebteste Datendienst. Zusätzlich zu SMS nutzen 22 Prozent der Kunden weitere Datenangebote wie mobiles Internet und MMS, im Vorjahr waren es noch rund 17 Prozent.

Die britische Konzermutter mmo2 [Link entfernt] kündigte an, künftig kräftig in das UMTS-Netz von o2 Germany zu investieren. Laut Handelsblatt will der Konzern bis zum Jahr 2009 zwischen 3 und 3,5 Milliarden Euro in den Netzaufbau zu stecken - 1,5 Milliarden mehr, als ursprünglich geplant. Zwei Drittel der Summe sollen für den neuen Mobilfunkstandard verwendet werden. Der Ausbau der eigenen Infrastruktur werde mittelfristig mehr Gewinn bringen als die Mitbenutzung des UMTS-Netzes von T-Mobile. Für dieses Weihnachtsgeschäft rechnet o2-Chef Rudolf Gröger mit einem Anteil von allenfalls zwei bis drei Prozent UMTS-Geräten. Für das nächste Jahr erwartet er allerdings, dass jedes zweite Neugerät UMTS-tauglich sein werde. Auch Vodafone forciert derzeit seine Anstrengungen, UMTS als Massengeschäft zu etablieren. Ob die deutschen Mobilfunkkunden, die immer noch am liebsten mit der guten alten SMS kommunizieren, nun tatsächlich scharenweise auf die neue UMTS-Dienste fliegen, bliebt allerdings abzuwarten.