Ausfall

Frankreich: Handynetz für 20 Stunden lahmgelegt

Millionen Mobilfunkkunden von Bouygues über Netzausfall verärgert
Von AFP / Björn Brodersen

Eine beispiellose Panne beim französischen Mobilfunkanbieter Bouygues Télécom [Link entfernt] hat Millionen Handykunden verärgert. Wie das Pariser Unternehmen heute einräumte, brach das Bouygues-Netz für einen Großteil der sieben Millionen Kunden in Frankreich am Mittwoch fast 20 Stunden lang zusammen. Der Ausfall wurde offenbar durch eine Informatik-Panne verursacht. Der Pariser Industrieminister Patrick Devedjian ordnete bis zum 10. Dezember eine Untersuchung an. Dabei soll auch eine ähnliche Panne im Festnetz des Bouygues-Konkurrenten France Télécom Ende Oktober aufgeklärt werden.

"Man hat sich daran gewöhnt, das Handy ständig zu gebrauchen, es ist ein täglicher Begleiter", klagte die 30-jährige Pariserin Elisabeth in der Tageszeitung Le Parisien. "Wenn es nicht funktioniert, fühlt man sich wie verloren." Andere Nutzer beschwerten sich, weil der Kundendienst hoffnungslos überlastet war und keine gesicherten Auskünfte über die Wiederherstellung des Netzes abgeben konnte. Die Telekom-Gewerkschaft CFDT beklagte, dass wegen der Panne auch die Notrufnummern nicht mehr angerufen werden konnten, was dem "öffentlichen Auftrag" von Telefonfirmen zuwider laufe.

Laut Bouygues waren in kürzester Zeit zwei Mammut-Server ausgefallen, von denen der eine im Krisenfall den anderen hätte ersetzen sollen. Firmenchef Gilles Pélisson versprach den Kunden eine Entschädigung. Vor wenigen Tagen hat der französische Mobilfunkanbieter nach eigenen Angaben das erste Push-to-Talk-Netz im Nachbarland in Betrieb genommen.