Kostensenkung

Frankreich: Gespräche zum Handy ab 2007 halb so teuer

Regulierungsbehörde verfügt Preissenkungen in Stufen
Von AFP / Marie-Anne Winter

Wie berichtet, sollen Verbindungen von Festnetzanschlüssen zu Mobiltelefonen sollen in Frankreich günstiger werden. Ab 2007 sollen sie nur noch halb so viel kosten wie bisher. Die Pariser Telekom-Regulierungsbehörde ART verfügte gestern abend entsprechende Preissenkungen der so genannten Interconnection-Tarife, die Festnetzbetreiber France Télécom ab kommendem Januar umsetzen soll.

Französische Verbraucher sollen demnach für Gespräche zwischen Festnetz und Handy 2005 11 Prozent weniger zahlen und 2006 nochmals 15 Prozent weniger. Der genaue Umfang der Preissenkung für 2007 soll erst 2006 festgelegt werden; dabei soll dann die Entwicklung der neuen Mobilfunktechnik UMTS einbezogen werden.

Nach den Worten von ART-Chef Paul Champsaur werden die Pariser Telekom-Regulierer darauf achten, dass Ex-Monopolist France Télécom die Kostensenkungen ohne Abstriche an die Verbraucher weitergibt, deren Telefonrechnungen sinken sollen. Die Verbraucherschutzvereinigung UFC-Que Choisir kritisierte die Vorgaben der Regulierer als "kläglich" und forderte deutlich raschere Tarifsenkungen. Sie hatte die Behörden eingeschaltet und gedroht, notfalls vor die EU-Kommission zu ziehen. Auch der Pariser Industrieminister Patrick Devedjian hatte eine "sehr bedeutende" Preissenkung binnen eines Jahres gefordert.

Eine Verbindung zwischen Fest- und Mobilnetz kostet die Handynetzbetreiber in Frankreich 6 bis 8 Cent je Minute; den Verbrauchern werden aber rund 15 Cent in Rechnung gestellt. Jährlich erwirtschafteten die Handyfirmen - vor allem die France-Télécom-Tochter Orange mit einem Marktanteil von 48 Prozent - damit rund 900 Millionen Euro Gewinn; nach den EU-Telekomrichtlinien dürften sie aber auf diesem Gebiet keine Profite machen, betonen die Verbraucherschützer.