3G

UMTS jetzt auch in Polen

Weiteres Nachbarland Deutschlands startet ins neue Mobilfunk-Zeitalter
Von Volker Schäfer

Auch in Polen ist jetzt der Startschuss ins UMTS-Zeitalter gefallen. Der kleinste der drei polnischen Mobilfunk-Netzbetreiber, Plus GSM, hat bei der Einführung der neuen Technologie die Nase vorn. Das Unternehmen startete nun als erster Anbieter in Polen die Vermarktung des 3G-Netzes, das sich derzeit allerdings auf die Hauptstadt Warschau beschränkt.

Ganz billig ist der Einstieg in die neue Technik allerdings nicht. Das Nokia 7600, das in Deutschland mit Vertrag schon ab 1 Euro zu haben ist, verkauft Plus GSM bei Abschluss eines Vertrages für 1 219 Zloty (umgerechnet knapp 275 Euro). Möchte man die vom Netzbetreiber bereits unterstützte Videotelefonie nutzen, so muss man sich gar ein Motorola A835 für 2 079 Zloty (470 Euro) oder ein Sony Ericsson Z1010 für 2 199 Zloty (500 Euro) zulegen. In Deutschland ist das Z1010 mit Vertrag schon ab knapp unter 300 Euro zu bekommen, während das Motorola-Gerät hier zu Lande offiziell nicht verkauft wird.

Als zweites Unternehmen neben Plus GSM testet Era GSM in Warschau derzeit ein 3G-Netz. Derzeit findet allerdings noch keine kommerzielle Vermarktung, sondern lediglich ein Friendly User Test für Datendienste mit ausgewählten Teilnehmern statt. Idea, der dritte polnische Mobilfunk-Anbieter, zeigt bislang noch keine UMTS-Aktivitäten.

Allerdings hat Idea auch noch etwas Zeit, denn laut den Lizenzbestimmungen, die ähnlich wie z.B. auch in der Schweiz nach der Lizenzierung noch mehrfach geändert wurden, um den Anbietern längere Fristen einzuräumen, muss der Netzbetrieb erst Anfang 2006 aufgenommen werden. Bis Ende 2007 müssen 20 Prozent der Bevölkerung mit der neuen Netztechnik technisch versorgt sein. Über den weiteren Ausbau können die Netzbetreiber je nach kommerziellem Erfolg selbst entscheiden.