menschliches Versagen

Verbrannte Festplatten und ertrunkene Handys

Datenrettung ist ein Wachstumsmarkt
Von Marie-Anne Winter

Verbrannter Computer: Ein Fall für Ibas Wenn vom Computer nur noch ein Haufen Schrott übriggeblieben ist, sind die Spezialisten von Ibas oft die letzte Hoffnung. Die gut achtzig Mitarbeiter des norwegischen Datenrettungsunternehmens haben sich auf die Fälle spezialisiert, bei denen einen Rettung aussichtslos erscheint - etwa um wichtige Informationen aus Datenträgern herauszulesen, die nach Feuersbrünsten oder Überschwemmungen zurückgeblieben sind. Seit 25 Jahren sind die Norweger im Geschäft. Weil es immer mehr Geräte gibt, die mit Datenspeichern ausgestattet werden und gleichzeitig immer mehr Speicherkapazität zur Verfügung steht, ist die Datenrettung weiterhin ein Wachstumsmarkt. Auch in Handys, Digitalkameras oder MP3-Playern können sich Daten befinden, die viel Geld wert sind.

Dabei muss Ibas in der Regel nicht auf Unglücksfälle warten, denn in den allermeisten Fällen müssen die Datenretter schlicht menschliches Versagen ausbügeln, wenn wichtige Daten aus Versehen gelöscht wurden. Hier erwartet das Unternehmen auch keine Trendwende, selbst wenn die Technik an sich immer sicherer und robuster werde. Das hat allerdings auch zur Folge, dass die Entwicklung von Datenvernichtungsprogrammen ebenfalls immer lukrativer wird - die Datenlöschungssparte von Ibas wächst zur Zeit sogar schneller als die Datenrettung. Mit den Datenvernichtern können Festplatten so gründlich gelöscht werden, dass nicht einmal Ibas sie wieder herstellen kann. Hier kann das Unternehmen Gegensatz zur Datenrettung auch eine Garantie für das Gelingen des Auftrags abgeben - nämlich, dass nichts mehr lesbar ist.