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Keine Extras mehr bei Wi-Fi

Wi-Fi Alliance für striktere Bestimmungen
Von Michael Plura

Um dem Wildwuchs an proprietären Lösungen, die WLANs schneller und sicherer machen sollen, Einhalt zu gebieten, will die Wi-Fi-Alliance bei der Zertifizierung künftig strengere Maßstäbe anlegen.

Viele Hersteller von WLAN-Produkten versuchen, sich von den Mitbewerbern abzuheben, indem sie nicht nur aktuelle Standards erfüllen, sondern darüber hinaus weitere Sicherheitsmerkmale oder zusätzlich eine höhere Geschwindigkeit bieten. Das 22 MBit/s schnelle 802.11b oder die aktuellen 108-MBit/s-Geräte nach 802.11a/g sind Beispiele dafür.

Für den Anwender ergeben sich beim gemischten Einsatz dieser Produkte oft Probleme, weil jeder Hersteller natürlich sein eigenes Süppchen kocht. Das wiederum erwartet er eigentlich nicht, da alle diese Produkte das "Wi-Fi"-Siegel tragen und somit zueinander kompatibel sein sollten.

Die Wi-Fi-Alliance will das Gütesiegel nun nur noch an Produkte vergeben, die derartige standardfremde Modifikationen nicht besitzen.

Ursachenforschung

Ursache für die neue Regelung ist wohl der Streit zwischen Broadcom und Atheros. Bereits im November letzten Jahres warf Broadcom dem Konkurrenten Atheros vor, dass dessen 802.11g-Chips im 108-MBit/s schnellen "Super G"-Modus bei anderen Wi-Fi-Geräten, die diesen Modus nicht unterstützen, zu Leistungseinbrüchen führten.

Endgeräte-Hersteller wie D-Link oder Netgear hingegen sehen eher keinen Handlungsbedarf, da man ja darauf hinweist, dass die von ihnen angebotenen "Super G"-Produkte nur im heimischen WLANs in "sortenreiner" Umgebung eingesetzt werden sollen - also ohne WLAN-Produkte von anderen Herstellern.

Da sollten die Hersteller aber etwas weiter denken. Diese Art von Marketing kann man nämlich auch leicht umdrehen: Wer bereits echte Standard-Hardware nach Wi-Fi besitzt, sollte den Kauf besagter Produkte zweimal überdenken...