DVB-H

Untersuchung: TV auf dem Handy wird sich durchsetzen

Bei der Annahme durch die Nutzer kommt es auf den Content an
Von Thorsten Neuhetzki

Digital Video Broadcast (DVB) auf mobilen Endgeräten wird sich durchsetzen. Davon sind zumindest rund 70 Prozent der Medien-Experten überzeugt, die Detecon International, eine Tochter der Deutschen Telekom, im Rahmen einer Marktuntersuchung befragt hat. Allerdings sind die meisten Kunden demnach nicht bereit, für das Handy-TV, fachlich als DVB-H bezeichnet, deutlich höhere Gebühren als bisher zu bezahlen. Die Gewinner beim Geschäft mit dem digitalen Taschenfernsehen werden nach Ansicht der Fachleute in erster Linie die TV-Sender sein.

"Der TV-Empfang auf dem Handy ist seit langem mal wieder ein Dienst, der niemandem erklärt werden muss - Fernsehen kennt jeder", erklärt Markus Buchwald, Senior Consultant bei Detecon International. Dies sei einer der Hauptgründe für das große Potenzial von DVB2Mobile.

Unabhängig von seiner technischen Verfügbarkeit lebe das mobile Fernsehen vor allem von den Programminhalten. Content-Lieferanten werden auch in Zukunft weniger die Mobilfunkanbieter, sondern weiterhin die bestehenden TV-Sender sein. Nach Ansicht der Experten eignen sich klassische Vollprogramme wie Reportagen oder Spielfilme jedoch kaum für das Handy-TV. Spezielle Fernsehformate könnten daher zukünftig zu einem wichtigen Geschäftsfeld der bestehenden Sender werden. Großes Potenzial sehen die Fachleute vor allem bei Musik- und Sportinhalten, Nachrichtenformaten sowie bei Erotiksendungen und interaktiven Flirt- oder Gaming-Programmen.

Bei den Herstellern von Handys, PDAs oder Smartphones wird das mobile Fernsehen voraussichtlich nicht zu nennenswerten Umsatzsteigerungen führen: 62 Prozent der Befragten glauben nicht, dass die Nutzer ihre mobilen Endgeräte nur wegen DVB2Mobile früher durch neue, DVB-fähige Telefone austauschen.