Überwachung?

China entwickelt eigenen IPv9-Standard

Neuer Standard soll kompatibel zu IPv4 und IPv6 sein
Von Thorsten Neuhetzki

In China gibt es Medienberichten zufolge Testläufe zu IPv9. Damit würde China nach der Entwicklung eines eigenen 3G-Standards auch einen eigenen Internetstandard einführen. Die Volksrepublik, bekannt für seine Überwachungs- und Zensur-Methoden, hätte damit einmal mehr den für sie unschätzbaren Vorteil der Überwachung. Zwar soll IPv9 kompatibel zu Ipv4 und IPv6 sein, doch letztlich müssten alle Anfragen der chinesischen Internetnutzer durch einen von drei Gigabit-Routern, welche die Kommunikation mit den anderen Netzen ermöglichen.

T-Com testet Internet-Protokoll IPv6

Unterdessen gab die T-Com bekannt, dass sie noch in diesem Jahr IPv6 in ihrem Netz testen möchte. Dabei soll es sich jedoch um einen internen Test handeln, von dem die Kunden nichts merken sollen. IPv6 ist das Internet-Protokoll Version 6, also ein neuerer Übertragungsstandard im Internet. Mit ihm soll es möglich sein, viele Dinge im Alltag, etwa Ampeln oder Kühlschränke über eine feste Adresse erreichen zu können. Derzeit gibt es jedoch kaum Anwendungen, die IPv6 unterstützen. Daher will die Telekom mit diesem Test ein Zeichen setzen und Anstoß geben, Applikationen hierfür zu entwickeln.

Vorteil von IPv6 ist der erweiterte Adressraum, der genutzt werden kann. Denn IP-Adressen, die jeder Nutzer des Internet bei der Einwahl zugewiesen bekommt, gehen allmählich zur Neige. Derzeit werden diese nach dem aktuellen Standard IPv4 vergeben. Seit immer mehr Geräte wie PDAs und Mobiltelefone internetfähig werden, werden die Vorräte an IPv4-Adressen rar. Mit IPv6 wird die Länge der IP-Nummern von der noch immer verbreiteten Länge von 32 Bit auf 128 Bit ausgeweitet. Damit stehen 10 hoch 38 Adressen zu Verfügung - ein gewaltiger Fortschritt gegen über den 4,3 Milliarden IP-Adressen, die mit dem IPv4 Protokoll möglich sind. Auführliche Infos zu IPv6 haben wir auf einer ausführlichen Infoseite zusammengestellt.