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Chinas Regierung zensiert SMS

Nach Internet und Web-Cafes nun Mobilfunk im Visier
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Handyläden gibt es in Chinas
Städten alle 300-400 Meter
Die kommunistische Regierung Chinas übt schon seit Monaten eine von vielen Kreisen kritisierte Zensurpolitik aus. Wurde anfangs versucht, den Abruf bestimmter Internetseiten in China zu unterbinden bzw. zahlreiche Internetcafes, die ohne offizielle Lizenz betrieben wurden, geschlossen, so wendet sich nun der Blick der Pekinger Regierung auf die zahlreichen Handykurzmitteilungen (SMS) der mittlerweile knapp 300 Millionen Handykunden im Reich der Mitte. Nach Informationen des Schweizer Onlinemagazins netzticker.ch [Link entfernt] hat Peking eine Regelung zur Zensur von SMS erlassen, wonach die Verbreitung von pornografischen, gewaltverherrlichenden und sonstigen rechtswidrigen Inhalten untersagt ist.

Bereits in der jüngeren Vergangenheit wurden Anbieter von leicht freizügigen Handylogos von der Regierung scharf attackiert und in ihrer Logoauswahl eingeschränkt. Nach dem Regelerlass werden nun sämtliche Mobilfunkanbieter, darunter die beiden Größen China Mobile und China Unicom, die zu den weltgrößten Mobilfunkanbietern zählen, Filter für die chinesischen Kurzmitteilungen anbringen. In China werden derzeit 55 Prozent aller weltweit versandten SMS verschickt. Nach Angaben der chinesischen Mobilfunkanbieter wurden im letzten Jahr landesweit über 220 Milliarden Textnachrichten verschickt. Bei gut 300 Millionen Mobilfunkkunden in China sind dies immerhin stolze 733 SMS pro Jahr und Kunde!