MMS-to-Postcard

Vom Strand in den Briefkasten - Urlaubsgrüße per Fotohandy

Mit der individuellen Postkarte bleibt der Kugelschreiber in der Tasche
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die gute, alte Postkarte mit kitschigen Sonnenuntergängen und Bergpanoramen aus den Fünfzigern war gestern. Wer heute up-to-date sein will, schickt nicht einfach eine Karte vom Zuckerhut nach Hause und kommt möglicherweise noch vor der Post wieder bei den Lieben zuhause an. Schneller und vor allem individueller sind Urlaubsgrüße mit den Bilderdiensten, die Mobilfunkbetreiber anbieten. Voraussetzung dafür ist ein Mobiltelefon mit eingebauter Kamera. Neben der normalen Multimedia-Message (MMS) von einem Handy zum anderen gibt es dabei viele weitere Möglichkeiten, den Empfänger zu erreichen. Bei Angeboten und Preisen gibt es allerdings einige Unterschiede.

"MMS-Postkarten kommen innerhalb von zwei Tagen an", verspricht Vodafone-Sprecherin Bettina Donges in Düsseldorf. Ist der Schnappschuss - vor dem Petersdom, dem Eiffelturm oder leichtbekleidet am Strand im Kasten, sprich: auf der Speicherkarte des Handys, kann das Bild als Multimedia-Message an die Adresse postkarte@vodafone.de gesendet werden. In den Text kommen dann noch die Postanschrift des Empfängers und der Urlaubsgruß. Insgesamt 350 Zeichen stehen dafür zur Verfügung. Die Post macht anschließend eine Karte daraus und schickt sie an den Empfänger innerhalb Deutschlands.

Aus dem D2-Netz von Vodafone kostet eine Postkarte 1,79 Euro pro MMS, vorausgesetzt die Datenmenge ist kleiner als 100 Kilobyte (KB). Prepaid- und Vertragskunden zahlen das Gleiche. Beim Versenden aus westeuropäischen Ländern mit Vodafone- und Partnernetzen liegt der Preis bei 2,29   innerhalb Deutschlands 1,99 Euro pro Postkarte und 100 KB Datenmenge. Im Ausland kommen weitere Gebühren hinzu. Eine Übersicht finden Sie auch auf unserer Infoseite.

Verkaufsschlager oder Nischenprodukt?

Wer mag, kann bei T-Mobile zudem einen passenden Rahmen für die Postkarte auswählen: In die Betreffzeile des Handys muss dazu nur das Stichwort für den jeweiligen Rahmen etwa "Blume" - eingegeben werden, schon zieren Frühlingsblumen den weißen Rand der Karte. Zur Auswahl stehen unter anderem Motive wie Schmetterlinge, Sterne oder Herzen. Prepaidkunden, die Daheimgebliebene mit selbst gemachten Postkarten beglücken wollen, müssen diesen Dienst jedoch vor der Fahrt in den Urlaub aktivieren. Der Netzbetreiber o2 in München bietet seinen "MMS to Postcard"-Service innerhalb Deutschlands für 1,99 Euro pro Sendung an, ebenso Mitbewerber E-Plus aus Düsseldorf.

Ob solche MMS-Dienste ein Verkaufsschlager sind, will Jörg Carsten Müller von E-Plus nicht verraten. Wie die anderen Netzbetreiber behält das Unternehmen die Statistiken für sich. "Die MMS steckt noch in den Kinderschuhen", sagt er. Noch gebe es nicht genug Fotohandys, um sagen zu können, ob das ein Renner wird oder ein Nischenprodukt.

Günstiger ist der Fotogruß an Bekannte, wenn auf das Drucken und den Postversand verzichtet wird: "MMS to E-Mail" kostet Vertragskunden bei o2 beispielsweise 99 Cent, wenn die Datei 30 bis 100 KB groß ist, Prepaidkunden zahlen 1,29 Euro. Dateigrößen unter 30 KB sind günstiger. Sollen besonders gelungene Schnappschüsse aufbewahrt werden, muss die Speicherkarte des Handys deswegen nicht überquellen: Die Fotos können bei allen Netzbetreibern in virtuellen Alben im Internet gespeichert werden: "Dort können Sie die Bilder, Töne und Texte bearbeiten, neu komponieren und auch wieder als MMS verschicken", sagt Nadine Kleinert, Pressereferentin bei o2.