Anordnung

Japanische Handys müssen GPS-tauglich werden

Handybesitzer können so im Notfall schneller geortet werden
Von Björn Brodersen

Das Telekom-Komitee des Ministeriums für öffentliche Verwaltung, Post und Telekommunikation in Japan hat angeordnet, dass ab April 2007 alle im Land vertriebenen Mobiltelefone mit GPS oder ähnlichen Systemen ausgestattet sein müssen. Zur gleichen Zeit soll laut Presseberichten ein neues Notrufsystem in Betrieb genommen werden. Durch die GPS-Tauglichkeit der Mobiltelefone können dann Handybesitzer bei einem Notfall schneller geortet werden. Schätzungen zufolge sollen dadurch in sieben Jahren schon 90 Prozent aller Handys in Japan mit dem satellitengestützten Positionsbestimmungssystem ausgerüstet sein.

Auch hierzulande hoffen Rettungsdienste auf eine Verbesserung der mobilen Notrufsäule, denn paradoxerweise ist die Zahl der Fehleinsätze mit der Verbreitung des Mobilfunks gestiegen: Viele Anrufer, die umgehend per Handy einen Unfall melden, wissen nicht, wo genau sie sich befinden. Die Björn Steiger Stiftung etwa setzt auf den geplanten europäischen Notruf E 112, der auch eine GPS-Kennung für Mobilfunknetze beinhaltet. Dabei wird bei einem Handy-Notruf automatisch der genaue Standort des Anrufers übermittelt.