Riesen-Potenzial

Kabel Deutschland will an Internet-Zugängen verdienen

Unternehmen "sieht riesiges Potenzial für breitbandige Internet-Anschlüsse"
Von dpa / Thomas Wischniewski

Der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland will sein Geschäft mit Internet-Zugängen massiv ausbauen. Dies legen zumindest Aussagen des zuständigen Direktors Christian Dahlen nahe: "Es gibt ein riesiges Potenzial für breitbandige Internet-Anschlüsse", so Dahlen heute in München. Schon konservative Prognosen gingen davon aus, dass die Zahl der Anschlüsse bis 2010 von 4,5 auf 12 Millionen Haushalte ansteigen werden. Von diesem Zuwachs wolle sich die Kabel Deutschland GmbH einen großen Teil sichern.

Kabel Deutschland will Deutsche Telekom den Rang ablaufen

Der Anbieter will seine Netze, die in letzter Zeit durch Übernahmen stark gewachsen sind, nicht nur für das Fernsehen nutzen, sondern den Kunden Multimedia-Angebote machen. Nach Berlin, Leipzig und Bayreuth vermarktet das Unternehmen jetzt auch in München seinen Breitbandinternet-Zugang über das Kabel. Damit steht Kabel Deutschland in direkter Konkurrenz zur Deutschen Telekom mit ihrem T-DSL-Anschlüssen. "In den Gebieten, die wir vermarkten, wollen wir der führende Anbieter sein", sagte Dahlen. In München sei dafür ein höherer einstelliger Millionenbetrag investiert worden, weitere Städte sollen folgen. Dabei gibt man sich bei Kabel Deutschland zuversichtlich, dass dies gelingt. Schließlich sei das Breitbandangebot günstiger, schneller und sicherer als T-DSL. Für den Anschluss über Kabel Deutschland sind einschließlich Grundgebühr im günstigsten Tarif mindestens rund 20 Euro im Monat fällig.

Derzeit verläuft die Verbreitung der Kabel-Breitbandangebote allerdings nicht schnell genug, um substanzielles neues Wachstum zu generieren. Dies ist zumindest ein Ergebnis einer Studie, über die wir bereits heute morgen berichtet haben. So stehen in Deutschland den derzeit 4,6 Millionen DSL-Anschlüssen nur knapp 70 000 Breitband-Anschlüsse über TV-Kabel gegenüber.

Außerdem zeigt sich das Unternehmen derzeit zuversichtlich, dass die Kartellbehörden den jüngsten Übernahmen von regionalen Betreibern zustimmen. Kabel Deutschland hatte im April die Übernahme der Betreiber ish (Nordrhein-Westfalen), iesy (Hessen) und Kabel Baden-Württemberg bekannt gegeben. Dadurch steigt das Unternehmen, das im Besitz von Finanzinvestoren ist, zum alleinigen Anbieter von Kabelfernsehen mit mehr als 17 Millionen angeschlossenen Haushalten auf. "Wir hoffen, dass die Kartellbehörden bis Ende des Jahres zustimmen", sagte Dahlen. Bisher gebe es aber noch keine Signale.