Dialer-Falle

Achtung: Es werden wieder Betrugs-Rechnungen versendet

Angebliches Monatsabo über 01805-Dialer
Von Marie-Anne Winter

Trotz der neuen Gesetzgebung, die seit dem 14. Dezember Dialern die Einwahl nur noch über 09009-Nummern erlaubt, tauchen immer neue Betrugsversuche mit Dialern auf. So berichtet dialerschutz.de über eine neue Masche nach einem alten Muster: Eine Firma, die sich mit HFM GmbH bezeichnet und eine Postfachadresse angibt, soll in der letzten Zeit Rechnungen an Internetnutzer verschickt haben, in denen Gebühren über 49 Euro für die angebliche Abonnierung eines Erotikdienstes der Media Directa International SL (MDI SL) gefordert werden. Als "Beweis" für die Richtigkeit dieser Forderung diente die auf der Rechnung vermerkte Telefonnummer des Rechnungsempfängers. Ähnlich sei es auf den Rechnungen, die eine Digital Web Media Limited verschickt - hier sollen sogar 69,95 Euro für eine "Gebührenpflichtige Serviceleistung" gezahlt werden - für einen "Monatszugang: Internet Portal, Flatrate". Zahlreiche Betroffene, die sich in den einschlägigen Foren gemeldet haben, bestreiten allerdings, jemals bewusst derartige Leistungen in Anspruch genommen zu haben.

Regulierungsbehörde wurde in ähnlichem Fall aktiv

Ende Januar erst berichteten wir über Machenschaften der Firma Hanseatische Abrechnungssysteme GmbH (HAS). Auch diese Firma wollte per Rechnungsversand 69,95 Euro für ein angebliches Monatsabonnement kassieren. Die Firma benutzte einen versteckten Dialer, der sich entweder durch Anklicken eines Buttons auf einer Website oder durch Anklicken von Werbebannern aktivierte. War der Dialer einmal auf dem heimischen Rechner installiert, beendete das Programm die bestehende Internetverbindung und baute eine neue Verbindung über die Rufnummer 069 - 42 72 69 98 auf. Gleichzeitig wurde die Telefonnummer des Benutzers übertragen. Daraufhin erhielten die ahnungslosen Surfer schließlich eine Rechnung der HAS über 69,95 Euro.

Aufgrund zahlreicher Beschwerden wurde die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) aktiv und verbot der HAS Rechnungslegung und Inkasso. Den Erkenntnissen der Regulierer zufolge waren damals rund 100 000 derartige Rechnungen verschickt worden.

Laut dialerschutz.de spreche vieles dafür, dass die gleiche Masche nun wieder versucht werde. Betroffene berichteten, dass sie auf ihren Rechnern einen Dialer namens d.exe gefunden hätten, der sich wenige Tage vor dem Rechnungsversand installiert hatte. Dieser war unter C:\d.exe zu finden. Modemprotokolle zeigten, dass sich das kleine Programm über die Nummer 01805 805714 einwählte. Wurde es geblockt, versuchte es unmittelbar hintereinander weitere Einwahlen über 001805 805714 oder 01033 01805 805714 oder 001033 01805 805714. Dialerschutz.de liegen Hinweise vor, nach denen die 01805-Nummer einer dänischen Firma gehört.

Was Betroffene tun können

Wie berichtet dürfen Dialer-Programme in Deutschland ausschließlich die Rufnummerngasse 09009 verwenden. Andere Nummern - auch die 01805 oder Ortsnetznummern – sind für Dialer unzulässig. Wer also eine solche Abo-Rechnung erhält, sollte der Forderung schriftlich widersprechen und die Regulierungsbehörde über den Vorfall informieren. Das ist über die Rufnummer 01805-DIALER (01805/342537) oder per E-Mail an dialer.postfach@regtp.de möglich.

Wer sich getäuscht oder betrogen fühlt, sollte außerdem Strafanzeige bei seiner örtlichen Polizeidienststelle erstatten. Je mehr Hinweise bei den entsprechenden Stellen eingehen, desto wirkungsvoller können die Betrüger verfolgt werden.