Spieltrieb

Jamba! erwartet "explosiven Wachstum" bei Handydownloads

Neue Töne, neue Spiele, neue Realitäten
Von Marie-Anne Winter

Das Mobilportal Jamba! stellte heute auf der CeBIT-Pressekonferenz neue Dienste, neue Features und neue Hardware vor. Auch hier lautet das Zauberwort UMTS. Mit der dritten Mobilfunkgeneration, die nun nach jahrelangem Warten endlich an den Start geht, werden die Jamba!-Inhalte noch bunter und bewegter. Zur Messe stellt das Gemeinschaftsprojekt von debitel, MediaMarkt/Saturn und EP:ElectronicPartner zwei Videotrailer vor, die vor allem junge Kunden von UMTS überzeugen sollen. Wer ein videofähiges UMTS-Handy besitzt, kann sich die Trailer für den neuen Bully-Kinofilm (T)Raumschiff Enterprise Periode 1 und den TV-Klassiker Derrick ansehen. Weiterhin bringt Jamba auch die aktuellen Videos von OOmph, Outkast und dem "Superstar" als UMTS-Clips heraus. Jamba-Vorstand Oliver Samwer gibt sich sehr optimistisch, dass sich viele, die einmal die Qualität der UMTS-Videos gesehen hätten, ein UMTS-Handy zulegen wollten.

Rasantes Wachstum bei mobilen Downloads

Bisher haben sich Klingeltöne und Handyspiele als echte Wachstumsmärkte entpuppt. Lag der Umsatz bei Klingeltönen 2003 noch bei 1,2 Milliarden Euro, werden es in diesem Jahr 3,1 Milliarden sein, für 2005 werden 4,9 Milliarden erwartet. Nach Prognosen von Jupiter Research sollen es 2006 6,6 Milliarden, 2007 8 Milliarden und 2008 ein Umsatz von 9,1 Milliarden Euro sein.

164 Millionen Euro wurden 2003 allein in Deutschland für Logos und Klingeltöne ausgegeben. Laut Jamba sehe man daran, wo der Markt tatsächlich stattfände - die jungen Handynutzer wollen keine "langweiligen" Anwendungen wie Börseninfos oder Navigationsdienste, sondern Unterhaltsames, also Hits und Hollywood. Trotzdem stellte Jamba auch die "relativ langweilige" Anwendung Wayfinder vor, eine Handysoftware, die aus vielen Handys ein Navigationsgerät macht. Das Handy baut eine GPRS-Verbindung zum Wayfinder-Server auf, der die beste Route zum gewünschten Ziel herausfindet. Dabei kann zwischen Karten- und Symboldarstellung gewechselt werden, so dass auch in verzwickten Situationen der richtige Weg gefunden werden kann.

Mobile Trends 2004

Auf was werden die 14 bis 19jährigen also in diesem Jahr fliegen? Laut Jamba wird auf jeden Fall "Realmusic" dazu gehören. Also "echte" Songs auf dem Handy, das Originalstück statt dem polyphonen Telefon. Hier verschieben sich die Ausgaben. Früher trugen die Jugendlichen ihr Geld in den Plattenladen, später in den CD-Shop, heute laden sie kostenpflichtig Klingeltöne und Hits aufs Handy. Die Hits werden in voller Länge geladen. Mittlerweile stehen über 200 000 Musikstücke zu Auswahl. Sie kosten zwischen 59 Cent und 1,99 Euro.

Ein Renner sollen auch Videoklingeltöne werden (wie heute morgen auch von Vodafone vorgestellt). Bei Anruf klingelt das Handy nicht nur, es läuft der Lieblingsvideoclip. Und es müssen nicht unbedings Stars sein, die sich animiert bewegen, es ist geplant, dass man eigene kleine Videofilme aufs Handy laden kann. Natürlich lassen sich verschiedenen Anrufern unterschiedliche Videos zuweisen.

Personalisierung wird ebenfalls immer wichtiger. So wird man sich zur Fußball WM 2006 sein Fußball-Handy gestalten können. Genauso ist aber das Kuschelbärchenhandy, das "ICH-hab-dich-lieb"-Handy oder ähnliches denkbar. Dazu gehören auch animierte Bildschirmschoner, die sich an die jeweilige Lage anpassen, so reagiert "Screeny" auf Netzempfang, Uhrzeit, Ladestand des Akkus usw. und passt sich entsprechend an.

Auch Handyspiele werden immer wichtiger, jetzt kommen die 3D-Spiele aufs Handy. Neu sind auch Multiplayer-Spiele, die die eingebaute Kamera der aktuellen Handys benutzen, etwa um das Spiel zu steuern. Auf diese Weise wird die Umgebung, die Realität ins Spiel geholt. In Asien erobern diese Spiele derzeit den Markt. Vorteil dieser Spiele sei, dass eben auch ein großer Teil der Handynutzer problemlos mitspielen könnten, die sich sonst keine Spielkonsole zulegen würde.

Laut Jamba explodiere der Markt gegenwärtig. Die Angebote entwickelten sich derzeit von Nischenangeboten zu Massenprodukten.