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BITKOM: Es geht wieder aufwärts

Fachkräftemangel nimmt schon wieder zu
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Der Verband der IT- und Tk-Industrie, BITKOM gab heute bekannt, dass 2003 der Gesamtmarkt um 0,3 Prozent gewachsen ist. Der Teilmarkt der Telekommunikation wuchs sogar um 3,0 Prozent, während es im IT-Markt leicht abwärts ging.

Für 2004 werden dem Tk-Bereich 3,5 Prozent, für 2005 sogar 3,8 Prozent Wachstum vorhergesagt. Besonders starkes Wachstum von 10 bis 20 Prozent jährlich wird in den Bereichen Festnetz-Datendienste (inbesondere DSL) und mobile Computer erwartet.

Willi Berchtold, Präsident der BITKOM, sprach sich erneut gegen Urheberabgaben aus. Stattdessen soll moderne Technologie wie Digital Rights Management die Rechte sichern. Förderungswürdig sind auch große Infrastruktursysteme wie Galileo (die europäische GPS-Alternative) oder Toll Collect.

Der beginnende Aufschwung wird auch dadurch sichtbar, dass schon wieder fast ein Drittel der Betriebe einen Fachkräftemangel beklagt. Eindringlich wiederholte Berchthold daher seine Forderung nach Verbesserungen der Schulbildung. Zwar habe die ITK-Industrie mit Internetanschlüssen und Rechnerspenden kräftig mitgeholfen, Schüler mehr an die Technik heranzuführen, doch dieses reiche noch nicht. Die Investitionen in bessere Schulbildung würden sich jedoch erst langfristig auswirken, nicht schon im nächsten Quartal.

Der Fachkräftemangel kann daneben auch über Zuwanderung aus dem Ausland ausgeglichen werden. Der BITKOM fordert dahin weiterhin die kontrollierte Zuwanderung von Fachkräften.

Zum Schluss blickte Berchthold in die Zukunft: Die Waschmaschine wird künftig automatisch die Wäsche anhand eingewebter Tags erkennen und ihr Programm automatisch darauf anpassen. Sie wird auch am Internet hängen, weswegen sich der Nachbarsjunge einen Spaß draus machen wird, statt dem 30-Grad-Schonwaschgang einen 90-Grad-Vollwaschgang anzustoßen. Aufgabe der IT-Industrie wird daher sein, die Sicherheit auch solcher Systeme zu gewähren.

Technologiegläubig

Der BITKOM bleibt damit seiner technologiegläubigen Einstellung treu. Probleme, die von der Technologie kommen, wie die digitalen Kopiermöglichkeiten, sollen durch neue Technologie gelöst werden. Zwar weist Berchthold - zu Recht - auf Sicherheitsbedenken bezüglich der künftigen Waschmaschine hin. Auf ebenfalls naheliegende Datenschutzbedenken - die Tags in der Kleidung könnten auch verwendet werden, um Bewegungsprofile ihrer Träger zu erstellen - ging er hingegen nicht ein. Dabei kann mangelnder Datenschutz durchaus zur Folge haben, dass Kunden bestimmte Produkte und Dienste nicht annehmen. Und das schadet der Branche mehr als eine vernünftige Berücksichtigung dieser Bedürfnisse.