MVV übergibt Powerline an Tochtergesellschaft

Der Mannheimer Energieversorger MVV Energie AG gibt seine Powerline-Ambitionen auf. In der gestrigen Aufsichtratssitzung wurde entschieden, die Powerline-Aktivitäten auf die MVV-Tochtergesellschaft Power PLUS Communications AG (PPC) zu übertragen. Die Entscheidung über die Zukunft des "Internet aus der Steckdose" in Mannheim war mehrmals verschoben worden.

Mit 85 000 erschlossenen Haushalten übernimmt die PPC die weltweit größte Powerline-Infrastruktur - mit allerdings bislang nur 4 500 zahlenden Kunden. Kerngeschäft der PPC ist die Vermarktung von Powerline-Komplettlösungen inklusive der Powerline-Technologie der israelischen M@in.net LTD an andere Energieversorger.

M@in.net hält 35 Prozent Anteile an der PPC. Neben der MVV mit ebenfalls 35 Prozent Anteilen sind eine Mannheimer Investorengruppe und der Hersteller von Powerline-Mittelspannungslösungen, die ABB GmbH, weitere Anteilseigner.

Die MVV plant die 30 Millionen Euro, die bisher in Powerline investiert wurden, abzuschreiben. Die MAnet GmbH, Telekommunikations-Tochtergesellschaft der MVV und bisheriger Träger der Powerline-Aktivitäten, soll sich auf das Firmenkunden-Geschäft konzentrieren.

Für die Aufrüstung der Powerline-Infrastruktur auf die 2. Modemgeneration, die eine Verdopplung der momentanen Zugangsgeschwindigkeit von 200 kBit/s  auf bis zu 400 kBit/s verspricht, hat die PPC nicht die ausreichenden finanziellen Ressourcen. Hierfür müsste erst ein neuer Investor gefunden werden.