Ausgespamt?

Microsoft und Sendmail im Kampf gegen Spam

Neue Authentifizierungstechnologien sollen Spammern das Handwerk erschweren
Von Thomas Wischniewski

Neues von der Anti-Spam-Front: Sowohl der Software-Riese Microsoft als auch das kalifornische Unternehmen Sendmail wollen stärker und mit neuen Technologien gegen die Spam-Plage vorgehen.

Laut Berichten des Wall Street Journals will Microsoft im frühen Sommer ein System zur Bekämpfung von Spam einführen. Die Technologie basiert auf einer so genannten Caller ID. Damit soll es möglich werden, dass Internetnutzer nur noch Nachrichten von bekannten Absendern empfangen. Unerwünschte Werbemails sollen wirksam abgeblockt werden.

Verschleiern von E-Mail-Adressen soll unmöglich gemacht werden

Das Verschleiern der Herkunft von E-Mails, das für die Versender von Spam eine zentrale Geschäftsgrundlage ist, soll durch die Caller ID fast unmöglich gemacht werden. Die Caller ID kann verhindern, dass E-Mails unter falschen Adressen verschickt werden. Dies soll dadurch gewährleistet werden, dass E-Mail-Versender die IP-Adressen ihrer Mail-Server im Domain Name System (DNS) in einem speziellen von Microsoft definierten Format veröffentlichen. Die Rechner, welche die E-Mails empfangen, überprüfen dann jede E-Mail. Wird festgestellt, dass die entsprechende Adresse im DNS-System als Mail-Server für ausgehende E-Mails eingetragen ist, wird sie weitergeleitet. Stimmen die Daten nicht überein, ist dies ein Hinweis auf einen Spam-Versuch.

Derzeit soll das System schon bei Microsofts Freemail-Dienst Hotmail getestet werden. Hotmail veröffentlicht ab sofort die IP-Adressen seiner Server via Caller ID, ab Anfang des Sommers sollen auch eingehende E-Mails überprüft werden.

Auch Sendmail will Spams verbannen helfen

Auch das kalifornische Unternehmen Sendmail [Link entfernt] , über dessen Mail Transfer Agent (MTA) etwa 60 Prozent aller weltweit verschickten E-Mails laufen, will seinen Kampf gegen Spam intensivieren. Dazu will das Unternehmen sowohl seine kommerziellen als auch seine Open-Source-Produkte mit einer neuen Technik aufrüsten. Ähnlich wie Microsoft untersucht auch Sendmail Technologien, mit denen Mail-User eindeutig identifiziert werden können. Das System soll auf zwei Schritten basieren: Im ersten werden erwünschte E-Mails, die sich authentifizieren können, automatisch weiterversendet. Im zweiten Schritt werden Mails unbekannter Absender auf ihren Inhalt geprüft. Spam-Mails sollen anhand zahlreicher Filter ausgesondert werden. Mit der Entwicklung der Systeme ist Sendmail angeblich schon sehr weit vorangeschritten. Sobald sie fertig gestellt worden sind, sollen sie als Plug-in für den MTA veröffentlicht werden. In die kommerziellen Message-Management-Produkte von Sendmail wird das System dann ebenfalls integriert.

Weitere Informationen zu Spam und wie Sie sich einfach und effizient vor der digitalen Datenflut schützen können, finden Sie auch in unserem Ratgeber "Digitaler Werbemüll in der Mailbox" unter der der Adresse http://www.teltarif.de/internet/sicherheit/spam.html.