Böse Zusammenarbeit

Spammer und Virenprogrammierer arbeiteten zusammen

Rechner wurden erst mit Trojanern infiziert - dann zum Versand von Spam benutzt
Von dpa / Thomas Wischniewski

Einige Programmierer von Computer-Viren haben offenbar die Adressen infizierter Rechner gegen Geld an Spammer weitergegeben. Von den Versendern der Müll-Mails wurden die entsprechenden Rechner dazu genutzt, ihre unerwünschten Werbemails an möglichst viele Adressaten zu verteilen. Das hat die Computerzeitschrift c't nach Hinweisen eines Informatikstudenten herausgefunden. Das Magazin habe die Informationen an Ermittlungsbehörden in verschiedenen Ländern weitergeleitet. Es soll bereits zu ersten Verhaftungen gekommen sein.

Spammer nutzen befallene Rechner zum massenhaften Mail-Versand

Mit Hilfe eines Virus sollen so genannte Trojaner auf mehreren tausend Rechnern installiert worden sein. Durch die Trojaner konnten die PCs bei aktivem Internetzugang vom Besitzer unbemerkt von Spammern zum Versenden ihrer E-Mails genutzt werden. Die Versender der Massenmails lassen sich so noch schwerer identifizieren.

Um die infizierten Computer möglichst lange für das Versenden von Spam-E-Mails missbrauchen zu können, sei der Trojaner regelmäßig leicht verändert worden. Auf diese Weise sei das Auffinden und Entfernen des schadhaften Programms durch Antiviren-Software erschwert worden. Experten raten daher schon immer, den eigenen Computer möglichst mehrmals pro Woche mit Hilfe eines Virenscanners nach Viren beziehungsweise Trojanern und Würmern zu durchsuchen.

Zusätzliche Sicherheit verschafft auch eine Personal Firewall. Das Programm überwacht den Datenverkehr auf dem Rechner. Selbst wenn der Virenscanner ein schadhaftes Programm nicht entdeckt, macht die Firewall den Nutzer auf ungewöhnlichen - etwa durch einen Trojaner hervorgerufenen - Datenverkehr aufmerksam machen.