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Neuer Computer-Virus Doomjuice wütet in der Mydoom-Schneise

Experten: Mydoom-Urheber verwischen mit neuem Wurm ihre Spuren
Von AFP / Hayo Lücke

Auf den Spuren des Internet-Wurms Mydoom verbreitet sich in Windeseile der neue Virus Doomjuice. Mehrere Anbieter von Anti-Viren-Programmen warnten heute, Doomjuice ziehe durch die von Mydoom gezogene Schneise. Die Schäden seien in den USA bislang größer als in Europa, hieß es. Der neue Wurm verbreitet sich nicht über e-Mails. "Doomjuice scannt nach einem Zufallsprinzip die Internet-Adressen und infiziert die von Mydoom befallenen Geräte durch die geheime Einfallstür, die von der ersten Mydoom-Variante geöffnet wurde", erklärte der finnische Anti-Viren-Herausgeber F-Secure.

Hinter dem Virus Doomjuice steckt nach Einschätzung von Experten ein Versuch der Mydoom-Entwickler, die Spuren zu ihrer Urheberschaft zu verwischen. Doomjuice nämlich hinterlasse an den infizierten Adressen gleich den Quell-Code des Mydoom-Wurms, erklärte Alexandre Durante von der französischen F-Secure-Filiale. "Bei Tausenden von Nutzern ist der Quell-Code heute bereits hinterlegt", sagte Durante. Auch der Viren-Warner Panda Software wies darauf hin, Doomjuice besitze die Fähigkeit, einem von Mydoom befallenen Computer einen Ursprungs-Hinweis einzuprägen, sodass dieser dann selbst als Urheber erscheint.

Mydoom hatte seinen Feldzug zur Störung von Computern rund um den Globus Ende Januar angetreten. Nach Einschätzung von Experten entstanden große Schäden, kein anderer Virus verursachte je höhere Kosten. Für Hinweise auf die Urheber waren von SCO.com und Microsoft eine halben Million US-Dollar Belohnung ausgesetzt worden.