Instant Messaging

Mobicq vor dem Aus?

AOL sieht Markenrechte durch Instant Messaging-Dienst verletzt
Von Volker Schäfer

Instant Messaging erfreut sich inzwischen auch bei Handy-Fans einer immer größeren Beliebtheit. Denn seit der Einführung des paketvermittelten Datendienstes GPRS können Dienste wie ICQ, AIM, der MSN Messenger und andere auch am Mobiltelefon zu günstigen Preisen genutzt werden, da bei GPRS nicht die Online-Zeit, sondern die übertragene Datenmenge für die Abrechnung relevant ist. Je nach Tarif ist Instant Messaging sogar günstiger als der Austausch von SMS-Nachrichten.

AOL bietet für seine beiden Chat-Plattformen ICQ und AIM Software-Lösungen für die Nutzung via Handy an. In Deutschland sind diese Tools allerdings exklusiv o2-Kunden vorbehalten. Wer bei einem anderen Netzbetreiber Kunde ist, hat aber die Möglichkeit, einen von einem Fremdhersteller entwickelten Messaging-Client zu verwenden.

Gegen eines dieser Projekte, Mobicq, geht AOL jetzt allerdings vor. Der Internet-Riese sieht seine Markenrechte verletzt und verlangt die Übertragung der von Mobicq genutzten Internet-Adressen wie www.mobicq.org [Link entfernt] an AOL. Mobicq nannte sich kurzerhand in "Jimm" um und ist nun unter der Adresse jimm.sourceforge.net im Internet zu finden. Nach einer Übergangszeit will man die alte Domain an AOL übertragen.

Allerdings will AOL die unliebsame Konkurrenz am liebsten ganz ausschalten und die Verbreitung der "Jimm"-Software ganz unterbinden. Welche Maßnahmen hierzu konkret unternommen werden sollen, ist derzeit aber noch unklar. Ferner ist es kaum nachvollziehbar, dass AOL ausschließlich gegen diesen einen ICQ-Fremdanbieter vorgeht. Auch mit IM Plus, nICQ und anderen Clients ist es möglich, ICQ via Handy zu nutzen.

Auch für die ICQ-Nutzung am PC gibt es Alternativen zur Original-Software. Eine der bekanntesten ist Trillian [Link entfernt] , das in der Standard-Version sogar kostenlos ist und neben ICQ auch AIM, MSN, Yahoo und IRC unterstützt. Auch dieses Tool könnte AOL irgendwann ein Dorn im Auge sein, wird hier doch die in der Original-Software inzwischen obligatorische Werbung ausgeblendet.