ish-Betreiber können sich "weitere Selbstständigkeit" vorstellen

Verhandlungen mit Kabel Deutschland wurden bestätigt
Von Hayo Lücke mit Material von dpa

Nachdem gestern bekannt wurde, dass Kabel Deutschland die kleineren Gesellschaften Kabel Baden-Württemberg und Iesy übernehmen möchte, haben sich heute die Eigentümer des nordrhein-westfälischen Kabelnetzbetreibers ish zu ihren Verkaufsabsichten geäußert. Sie wollen bis Ende März über einen möglichen Verkauf des Unternehmens entscheiden, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns.

Jim Bonsall, Vorsitzender der ish-Geschäftsführung, sagte, es gebe Gespräche mit den Eigentümern der Kabel Deutschland GmbH und bestätigte damit Medienberichte vom 12. Januar. Ferner führte er aus: "Es sind aber auch mehrere andere Lösungen sowie eine weitere Selbstständigkeit möglich."

Derzeit gehört ist einem Bankenkonsortium unter der Führung der Deutschen Bank und der Citibank an. Das Bankenkonsortium hatte den mit 950 Millionen Euro defizitären Kabelnetzbetreiber Anfang 2003 bei einer Auktion für 250 Millionen Euro erworben. Zuvor hatte das Unternehmen der insolventen TV-Kabel-Holding Callahan NRW gehört. Branchenkenner beziffern den Wert von ish auf derzeit bis zu 1,4 Milliarden Euro. ish erzielte in 2003 mit rund 900 Beschäftigten einen Umsatz von voraussichtlich 400 Millionen Euro. Angaben zum Gewinn konnte das Unternehmen noch nicht machen.

In Nordrhein-Westfalen versorgt ish mehr als vier Millionen angeschlossene Haushalte mit Radio und Fernsehen und bietet in einem Viertel seines Netzes Internetzugänge an. Im November vergangenen Jahres war ish mit einem eigenen digitalen Fernseh-Paket an den Start gegangen.