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WIK veröffentlicht neue Studie

TK-Markt: Größte Nutzeranteile bei Call-by-Call
Von Gordon Hölsken

Im Mittelpunkt dieser Studie steht die Frage, wie die Verbraucher mehr als fünf Jahre nach der vollständigen Liberalisierung des deutschen Telekommunikationsmarktes mit dem durch den Wettbewerb bei Anschlüssen und Verbindungen im Festnetz geschaffenen Freiraum umgehen. Die Untersuchung basiert auf einer repräsentativen Marktforschungserhebung. Ralf G. Schäfer, der Projektleiter der Studie, präsentierte im Rahmen eines Pressegesprächs die wichtigsten Ergebnisse.

Etwa neun von zehn Verbrauchern in Deutschland kennen mindestens eine der unterschiedlichen Möglichkeiten zur Wettbewerbsnutzung im deutschen Festnetz-TK-Markt - Call-by-Call, Preselection oder Anschlussportierung. Die Alternativen werden aber von vielen Haushalten und Unternehmen trotz tendenziell günstigerer Preise derzeit noch nicht in Anspruch genommen.

Die Nutzerzahlen alternativer Anbieter im Festnetz sind beim Call-by-Call-Verfahren am größten. In z.T. sehr unterschiedlichem Umfang machen etwa zwei von sechs Haushalten bzw. eines von sechs Unternehmen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Die Varianten mit einer vertraglichen Bindung an einen Telefonanbieter, d.h. Preselection und Anschlussportierung, werden gegenüber Call-by-Call von weniger Haushalten und Unternehmen genutzt.

Die Inanspruchnahme alternativer Festnetzanbieter wird über alle Möglichkeiten hinweg stark durch die aus Verbrauchersicht erwartete Kosteneinsparung bestimmt. Die größten Bekanntheitsgrade und Nutzeranteile zeigen sich für alle drei Alternativen bei denjenigen Haushalten und Unternehmen, die sich durch eine intensive TK-Nutzung auszeichnen. Verbraucher, die bisher noch keine Wettbewerberleistungen im Festnetz genutzt haben, zeigen auch heute nur ein eher schwaches Interesse, über eine der drei Wechselmöglichkeiten alternative Telefonanbieter in Anspruch zu nehmen.

Neben dem Festnetz-internen Wettbewerb gehen auch vom Mobilfunkmarkt durch Substitutionseffekte Impulse auf die Entwicklung des Festnetzsektors aus. In derzeit noch geringem Umfang wird zugunsten von Mobiltelefonen auf den herkömmlichen Telefonanschluss verzichtet. Erst drei von 100 Mobilfunkbesitzern verfügen zu Hause über keinen Festnetzanschluss mehr. Ausgeprägter ist die Verlagerung von Telefongesprächen aus dem Festnetz zum Mobilfunk. Dieser Effekt zeigt sich zumindest teilweise schon bei etwa jedem zehnten Mobilfunkbesitzer.

Die ausführlichen Ergebnisse der Studie sind in den beiden WIK-Diskussionsbeiträgen Nr. 249 und Nr. 250 zusammengefasst. Die Möglichkeit zur Bestellung dieser Veröffentlichungen finden Sie im Internet unter www.wik.org.