Der Weihnachtsmann mag keine E-Mails

"Rote Karte für den Weihnachtsmann", so titelt die Unternehmensberatung Mummert in diesen Tagen. Mehr als die Hälfte der Rauschebärte antworten nicht auf E-Mail-Wunschzettel von Kindern. Wenn doch eine Antwort kommt, so bedient er sich zudem in drei Viertel der Fälle vorgefertigter Standardfloskeln. Nur wenige machen sich demnach die Mühe, den Kindern persönlich zu antworten. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Analyse unter Weihnachtsmännern, die Mummert Consulting seit 1999 durchführt. Leonie (7 Jahre) aus Hamburg hatte im Auftrag der Unternehmensberatung 41 Adressen in neun Ländern angeschrieben und sich dabei "ein blaues Kleid, das neue Harry-Potter-Buch, die Kinderärztin Barbie und eine Bibi-Blocksberg-Kassette" gewünscht.

Deutsche Weihnachtsmänner am besten

Die deutschen Weihnachtsmänner schnitten in diesem Jahr am besten ab: 60 Prozent antworteten auf die E-Mails von Leonie. Die meisten schickten zwar eine personalisierte Antwort (66 Prozent), aber nur eine einzige Mail, nämlich die von weihnachtsstadt.de, ging direkt auf die Wünsche und Fragen der kleinen Testerin ein.

In den anderen Ländern sieht es noch düsterer aus. So meldeten sich die Weihnachtsmänner aus Dänemark, Österreich und Schweden überhaupt nicht. Eine ebenfalls skurrile Antwort auf spanisch sendete ein vermeintlich deutscher Weihnachtsmann (weihnachtsmanndienst.de): Er lud Leonie auf ein kleines Gläschen Bier ein.

Säckeweise Wunschzettel per Post

Der Weihnachtsmann in Himmelpfort (Oberhavel) hat in diesem Jahr eine Rekordzahl an Wunschzetteln und Briefen erhalten. An das größte Weihnachtspostamt in den neuen Ländern seien rund 210 000 Schreiben aus aller Welt geschickt worden, sagte Sylvia Blesing von der Deutschen Post AG am Mittwoch der dpa. Sie kamen unter anderem aus Argentinien, Ägypten, Südafrika, Vietnam und sogar Japan. Besonders fleißig hätten polnische Kinder geschrieben. Das Postamt war vor knapp sechs Wochen eröffnet worden.