Highspeed

Lübeck: Internet via TraveDSL

Energie und Wasser Lübeck GmbH bietet erstmals Netz-Zugang mit neuer Technik
Von Volker Schäfer

In Lübeck hat gestern ein neues Internet-Zeitalter begonnen. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Rohwer (SPD) hat in der Hansestadt eine neue DSL-Variante eingeweiht, die unabhängig vom regulären Telefonanschluss funktioniert. Beim TraveDSL, so der Name der neuen Technologie, nutzen bundesweit erstmals unterschiedliche Anbieter von Telefonie und digitaler Anschlussleitung für das Internet denselben Telefondraht, sagte Rohwer. Dadurch werden Telefon und Internet für Kunden mit analogen Telefonanschlüssen entkoppelt.

Die TraveDSL-Technik arbeitet in einem bislang nicht genutzten Frequenzbereich im Kupferkabelnetz. Für die Telefonie wird hier lediglich der Bereich bis 4 kHz belegt, während für TraveDSL Frequenzen um 1,1 MHz genutzt werden. Die Kupferleitung wird in den Vermittlungsstellen in drei Kanäle aufgeteilt. Ein Kanal dient der Telefonie, die beiden anderen Kapazitäten werden für den Up- und Downstream des Internet-Zugangs genutzt. Einiger Nachteil: Wie bei herkömmlichen T-DSL-Anschlüssen der Deutschen Telekom bleiben auch hier Kunden mit Glasfaser-Anschluss außen vor.

Anbieter des neuen Internetzugangs ist die Energie und Wasser Lübeck GmbH. Für das Installationspaket ohne Modem berechnet das Unternehmen 65 Euro. Bestellt man das Modem mit, so zahlt man 20 Euro mehr. Der monatliche Grundpreis für TraveDSL beträgt 11 Euro. Dazu kommen die Kosten für das übertragene Datenvolumen. Der Preis pro Megabyte beträgt 1,5 Cent, wobei unabhängig von der tatsächlichen Nutzung mindestens 5 und maximal 20 Euro im Monat anfallen. Nicht genutztes Mindestdatenvolumen ist nicht auf die Folgemonate übertragbar.