Planungen

Künftig stärkere Trennung zwischen Werbung und Content bei Suchmaschinen?

Betreiber verständigen sich über neuen Verhaltenskodex
Von dpa / Hayo Lücke

Verbraucherschützer und Medienwissenschaftler haben einen Verhaltenskodex für Betreiber von Internet-Suchmaschinen gefordert. Der freiwillige Kodex soll den Zugang zu Informationen im Internet transparenter machen und die Qualität und Bedienbarkeit von Suchmaschinen verbessern. Wie die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung berichtet, enden immer mehr Informations-Anfragen im Werbedickicht von Web-Seiten-Betreibern, die von außen verdeckt oder offen Werbebotschaften unterbringen. "Es ist immer problematisch, wenn Suchergebnisse verzerrt wieder gegeben werden", sagte Gabi Emmerich von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt.

Es werde versucht, höhere Zugriffszahlen für eigene Webseiten zu erreichen, sagte der Leipziger Medienwissenschaftler Marcel Machill. "Aus Erfahrung wissen wir, dass sich der Online-Nutzer immer nur die ersten Seiten ansieht. Deshalb sind die ersten zehn Plätze in der Such-Skala Gold wert." Was bei Zeitungen und Zeitschriften gang und gäbe sei - nämlich die Trennung zwischen redaktionellem Teil und Anzeigen - sei im Online-Bereich noch lange nicht die Norm. Werbebotschaften seien als solche nicht gleich erkennbar. "Während sich Journalisten an den Pressekodex halten müssen, gibt es derzeit für Suchmaschinenbetreiber keine verbindlichen Qualitätsstandards", bemängelte Machill.

In einer Art runden Tisch wollen sich am 16. Dezember in Berlin Betreiber von Suchmaschinen auf einen Verhaltenskodex verständigen, der den Zugang zu Informationen im Internet transparenter macht und die Qualität und Bedienbarkeit von Suchmaschinen verbessert.