kryptisch

Abhörsicher: Das Cryptophone vom GSMK

Berliner Firma bietet Sicherheits-Handy an
Von Marie-Anne Winter

Sicherheitsfanatiker können aufatmen: Das Berliner Technologieunternehmen GSMK hat ein neues Smartphone vorgestellt, mit dem eine abhörsichere Kommunikation über herkömmliche GSM-Netze möglich sein soll. Sinnigerweise wird das Gerät als Cryptophone bezeichnet. Richtig sicher sind die Gespräche allerdings nur, wenn man von Cryptophone zu Cryptophone telefoniert. Diese Telefone übertragen einen einmalig zu verwendenden Schlüssel zum Gesprächspartner. Sobald der Anruf beendet ist, wird der Schlüssel zerstört. Die Verbindung an sich wird mit AES256 kodiert, einer der zur Zeit sichersten Verschlüsselungen. Das Handy unterstützt aber auch unverschlüsselte Verbindungen und Kurznachrichten. Der Quellencode der Verschlüsselungs-Software soll demnächst auf der Webseite des Herstellers zur Verfügung gestellt werden, damit unabhängige Sicherheitsanalysen möglich sind.

Das Cryptophone arbeitet mit einem Pocket-PC-Betriebssystem vom Microsoft. Der Hersteller betont, dass das kein Sicherheitsrisiko sei, sondern im Gegenteil eine ausreichend getestete Plattform, die sich im notwendigen Maße an die besonderen Anforderungen habe anpassen lassen. Die einzige Alternative Symbian sei in vielen Punkten weniger offen als Windows CE und erfordere außerdem mehr Zeit in Entwicklung und Hardwareanpassung.

Die maximale Gesprächsdauer des Crypto-Handys liegt bei 3,5 Stunden, wenn die Verschlüsselung aktiv ist, verkürzt sich die Betriebsdauer allerdings. Hergestellt wird das Gerät vom taiwanischen Auftragshersteller HTC. Ganz billig ist das Vergnügen auch nicht: Ein Gerät kostet laut der Bestellseite im Internet 1 799 Euro, ein Partner-Bundle mit zwei Cryptophones kostet 3 499 Euro. Es gibt auch noch eine etwas teurere US-Variante des Geräts.