MSN

Microsoft splittet Onlinedienst MSN in zwei Gruppen

Unterhaltungsangebote und Interneteinwahl-Produkte werden getrennt voneinander vermarktet
Von Hayo Lücke

Lange war der zu Microsoft gehörende Internetdienst MSN das Sorgenkind des Softwarekonzerns, erst im letzten Quartal konnte knapp die Gewinnschwelle erreicht werden. Dennoch soll MSN bis Ende des Jahres in zwei Gruppen, nämlich Information Services und Communication Services, aufgesplittet werden, um sich so besser auf wachstumsstarke Geschäfte wie Suchdienste und Musikangebote zu konzentrieren. Dies geht aus einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) hervor.

Demnach werden in die Information-Gruppe das Webportal MSN, E-Commerce- sowie Unterhaltungs-Angebote eingegliedert. Hier soll den Informationen der FTD zufolge auch eine neue Suchmaschine eingebettet werden, um gegen die Markführer Google und Yahoo anzutreten. Die Communication-Gruppe wird den E-Mail-Dienst Hotmail, die Kommunikationsangebote für Schmalband- und DSL-Interneteinwahlen, der MSN Messenger und das Web-Services-Angebot Passport enthalten. "Wir konzentrieren uns damit auf schnelles Wachstum globaler Geschäfte", sagt Lisa Gurry, MSN Group Product Manager. Laut MSN-Vizepräsident David Cole erschwerte die bisherige Struktur der Sparte konstante Gewinne.

Wie wir bereits heute Mittag berichtet hatten, hat sich eine Fusion zwischen Microsoft und Google zerschlagen, da die Betreiber von Google einen Börsengang bevorzugen. Wann genau nun die Suchmaschine von Microsoft starten soll, ist bisher noch offen. Die Konkurrenz geht jedoch davon aus, dass der Start im ersten Halbjahr kommenden Jahres anstehen wird. "Suchdienste sind eine enorme Marktchance", sagte MSN-Managerin Gurry gegenüber der FTD. Microsoft stelle derzeit zahlreiche Leute ein, die sich um die Entwicklung dieses lukrativen Angebots kümmerten.