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'Open Air' in Frankfurt

Frankfurter Funkluft für Hacker durchlässig wie ein Schweizer Käse
Von Gordon Hölsken

Im Zuge der dritten Wardriving Aktion des Security Systems Integrators Integralis identifizierten die Sicherheitsexperten des Integralis S3-Teams 896 Zugangspunkte -die so genannten Access Points - Ende September 2003 im Ballungsraum Frankfurt am Main. Die Evaluierung der Sicherheitseinstellungen von Frankfurter Wireless LANs (WLANs) ergab Besorgnis erregende Resultate. Frankfurter WLANs weisen nicht nur erhebliche Sicherheitsdefizite auf. 61 Prozent der Access Points sind nicht einmal Standard verschlüsselt und bei 29 Prozent sind noch die Default-SSIDs, also die Standard-Netzwerknamen des Herstellers, voreingestellt.

Die Sicherheitsexperten des Integralis S3-Teams hatten in drei Autos die Frankfurter Innenstadt und Umgebung nach Funknetzwerken durchkämmt, die Access Points aufgezeichnet und ihre Sicherheitseinstellungen evaluiert. Sich in WLANs unbemerkt einzuschleichen ist kinderleicht: Nur ein simpler Laptop, eine WLAN Karte, eine Freeware-Software, die sich jeder Surfer aus dem Internet herunterladen kann und eine Magnetfußantenne werden laut Integralis dazu benötigt. Bei der Aktion wurde nicht in die Unternehmensnetze eingedrungen. Die Fahndung nach ungesicherten Access Points galt ausschließlich dem Interesse, das Bewusstsein der Unternehmen für die Sicherheitsrisiken der Funknetze zu sensibilisieren.

"Die War-Driving Aktion in Frankfurt am Main war die dritte dieser Art, die vom Integralis S3-Team durchgeführt wurde. Wir haben dort so viele ungesicherte Access Points wie bei keiner anderen Aktion gefunden", so Andreas Bröhl, Leiter des Integralis S3 Teams. "Der Betreiber eines WLANs muss sich über die Risiken im Klaren sein und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen treffen. Ansonsten sollte auf ein Funknetzwerk, auch wenn es noch so praktisch ist, verzichtet werden", erklärt Andreas Bröhl.

Webseite: Integralis [Link entfernt]