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o2: "SIM-Karte ist Verschleißteil"

Austausch nach Ablauf der Garantiezeit kostenpflichtig
Von Volker Schäfer

Dass die im Mobilfunk eingesetzten SIM-Karten nicht ewig haltbar sind, ist allgemein bekannt. In der Regel können die Chip-Karten jedoch viele Jahre genutzt werden. Es gibt jedoch Ausnahmen. So kann es in Einzelfällen Fertigungsfehler geben, die sich nicht sofort, aber doch im Laufe der Jahre bemerkbar machen oder die Karte funktioniert in einem neuen Handy nicht mehr, weil diese noch aus der Zeit der 5 Volt-Technik stammt, während heutzutage 3 Volt üblich sind und viele aktuelle Mobiltelefone den alten Standard nicht mehr unterstützen.

Ein weiterer Grund für einen Austausch der SIM-Karte kann zum Beispiel auch ein Diebstahl sein. In einem solchen Fall bitten die Netzbetreiber in der Regel zur Kasse. Ein Kartentausch ist nämlich nicht kostenlos. Anders sieht es aus, wenn die Karte ohne Verschulden des Kunden nicht mehr nutzbar ist - etwa weil sie noch auf der 5 Volt-Technik basiert oder weil sie ganz einfach "Alterserscheinungen" wie zum Beispiel sporadische Ausfälle aufweist.

In einem der teltarif.de-Redaktion bekannten Fall zeigte sich o2 leider gar nicht kulant. Die SIM-Karte sei ein Verschleißteil. Nach Ablauf der gesetzlich vorgesehenen Garantiezeit von 24 Monaten sei ein Kartentausch kostenpflichtig, auch wenn der Kunde nicht dafür verantwortlich ist, dass er seine bisherige SIM nicht mehr nutzen kann. Immerhin kostet der Kartenwechsel bei dem Münchner Unternehmen "nur" 12,50 Euro. Das ist im Vergleich mit dem Wettbewerb recht günstig.

Vodafone und E-Plus berechnen für eine neue Karte 15 Euro, T-Mobile sogar 20,50 Euro. Allerdings beteuerten die Kundenbetreuungen der Mitbewerber von o2, dass der Kartentausch selbstverständlich kostenlos sei, wenn die SIM ohne Verschulden des Kunden defekt und somit nicht mehr nutzbar sei.

T-Mobile lässt in solchen Fällen die Karte in einem T-Punkt prüfen und auch Vodafone verweist im Zweifelsfall an die Shops. Nicht selten zeigen sich T-Mobile und E-Plus aber auch telefonisch kulant. Wer noch eine sehr alte Karte hat und plausibel nachweisen kann, warum diese ihren Dienst versagt hat, bekommt oft auch direkt von der telefonischen Hotline des Netzbetreibers eine neue SIM zugesandt. Das klappt dann in der Regel bei allen vier Netzbetreibern innerhalb von einem bis maximal zwei Tagen.