Kampf

Motorola: Verzögerungen bei Einführung der Kamera-Handys

Eine Reihe von Herausforderungen müssten gemeistert werden
Von dpa / Hayo Lücke

Motorola wird durch Verspätungen bei der Einführung seiner ersten Kamera-Handys das Geschäft in der wichtigen Vorweihnachtszeit verpassen. Der weltweit zweitgrößte Handy-Hersteller liege mit der Produktion seiner neuen Geräte bereits Monate hinter Konkurrenten wie Nokia, Samsung, SonyEricsson, LG Electronics und Sanyo Electric [Link entfernt] , berichtete das Wall Street Journal. Die Verzögerungen könnten es für Motorola noch schwerer machen, auf dem schnell wachsenden Markt für Mobilfunktelefone aufzuholen.

Bei der Lieferung der neuen Motorola-Handys an den größten amerikanischen Mobilfunkanbieter Verizon Wireless hatte es dem Bericht zufolge bereits Verzögerungen gegeben. Auch Cingular Wireless, die zweitgrößte Mobilfunkfirma des Landes, soll vor Mitte Dezember keine neuen Kamera-Handys von Motorola verkaufen können. Die Lieferung eines Modells für AT&T Wireless, das im vierten Quartal in den Handel kommen sollte, werde sich ebenfalls verspäten.

Bei der Einführung einer neuen Technologie müssten eine Reihe von Herausforderungen gemeistert werden, ehe man an den Markt gehen könne, sagte ein Motorola-Sprecher der Zeitung. Motorola werde mindestens ein Kamera-Handy während der Feiertags-Kaufsaison in den USA einführen.

Der Zeitung zufolge sind im ersten Halbjahr weltweit bereits 25 Millionen Kamera-Handys ausgeliefert worden. Für das Gesamtjahr rechnet man mit 65 Millionen Stück. Dies sind nach Darstellung der Marktforscher von Strategy Analytics 13 Prozent des globalen Handy-Marktes.

Motorola-Konzernchef Christopher Galvin war wegen Unstimmigkeiten mit dem Verwaltungsrat vor wenigen Tagen zurückgetreten. Das Unternehmen sucht derzeit nach einem Nachfolger. Unter Galvins sechsjähriger Leitung verlor der ehemalige weltgrößte Handyhersteller die Marktführerschaft an das finnische Unternehmen Nokia.