Aldi verkauft künftig Sendo-Handys

Nach Komplett-PC-Systemen, TFT-Monitoren und DVD-Playern wird es in Kürze auch Handys bei dem Lebensmittel-Discounter Aldi zu kaufen geben. Wie das Handelsblatt in seiner heutigen Ausgabe berichtet, will der britische Handyhersteller Sendo mit Hilfe des Lebensmittelriesen und der Medion AG auch in Deutschland Fuß fassen.

Wie es heißt, soll es bereits ab dem 18. September Sendo-Geräte in den Aldi-Läden in Süd- und Westdeutschland geben. Auch Aldi bestätigte, dass in ausgewählten Filialen Mobiltelefone verkauft werden sollen, ein flächendeckendes Angebot von Aldi-Süd sei indes nicht geplant. Wie das Handelsblatt weiter berichtet, werden die Geräte für 159 Euro unter der Marke Tevion vertrieben und können mit bestehenden Mobilfunkverträgen und Prepaid-Karten genutzt werden. Konkrete Stückzahlen wollte weder Aldi noch Sendo nennen, aus Branchenkreisen sei jedoch zu vernehmen, dass es bei den ersten Lieferungen um kleinere Mengen im fünfstelligen Bereich gehe. Nähere technische Details zu den Geräten liegen derzeit noch nicht vor.

Ben Wood von der Marktforschungsgesellschaft Gartner äußerte sich ob des Preises eher skeptisch: "Die Geräte sind eher teuer". Seiner Ansicht nach werden Kunden eher ein subventioniertes Handy mit Vertrag oder Guthabenkarte bei einem Mobilfunkbetreiber vorziehen.

Bis heute hat es Sendo nicht geschafft, sich auf dem deutschen Markt zu etablieren. In den Niederlanden und Portugal kommt der Hersteller auf zehn Prozent Marktanteil, weltweit beträgt der Marktanteil hingegen nur ein Prozent. Den deutschen Markt wollte Sendo ursprünglich mit einem Smartphone mit Microsoft-Betriebssystem aufmischen, beide Seiten gerieten jedoch aneinander und verklagten sich gegenseitig. Dies hatte zur Folge, dass das Z100 nicht auf den Markt kam und Sendo auf das Betriebssystem von Symbian umstieg. Anfang kommenden Jahres plant Sendo, mit einem neuen Multimedia-Telefon auf dem deutschen Markt Kunden für sich zu gewinnen.