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Verbraucherschützer kritisieren Grundgebührenhöhung der Telekom

Kaum Alternativen für Wenigtelefonierer
Von mit Material von AFP

Die ab kommenden Montag gültige Erhöhung der Grundgebühr bei der Deutschen Telekom stößt bei Verbraucherschützern auf Kritik. "Leidtragende sind Wenig- und Kurztelefonierer, da für sie der als Ausgleich angekündigte längere Abrechnungstakt in den Nebenzeiten die erhöhte Grundgebühr nicht ausgleichen kann", erklärte die Vorsitzende des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv), Edda Müller, am Samstag in Berlin. Die Telekom hebt ihre Grundgebühr für Analoganschlüsse ab September um fast zwei Euro oder 14 Prozent auf 15,66 Euro an. Das Bereitstellungsentgelt beträgt künftig 59,95 statt 51,57 Euro und das Übernahmegeld steigt auf 29,94 Euro. Die Erhöhungen betreffen gut zwanzig Millionen Telefonkunden.

Grund für die nötigen Preiserhöhungen ist eine Aufforderung der EU-Kommission: Brüssel drängt darauf, dass die Telekom die Preis-Kosten-Schere zwischen dem Einkaufspreis ihrer Wettbewerber und dem Endkundenpreis für ihre eigenen Kunden schließt. Das von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) festgestellte Anschlusskosten-Defizit beläuft sich auf jährlich 607 Millionen Euro. Allerdings betonte Edda Müller gegenüber AFP: "Wenn die Telekom es tatsächlich Ernst gemeint hätte, die Mehrbelastung der Kunden durch die höheren Grundgebühren auszugleichen, hätte sie die Gesprächsentgelte generell senken müssen."

Kaum Alternativen

Da die meisten Wettbewerber mit eigenen Telefonnetzen aus wirtschaftlichen Gründen keine Analoganschlüsse anbieten, bleibt den Verbrauchern kaum eine Alternative, als die Gebührenerhöhung hinzunehmen. Zudem verliert man bei einem Wechsel zu einem konkurrierenden oder regionalen Netzbetreiber auch die wichtigste Sparmöglichkeit für Orts-, Fern- und Auslandsgespräche, das Call by Call. Durch diese meist fünfstellige Vorwahl vor der Rufnummer leitet man das Gespräch über einen alternativen Netzbetreiber und kann so bis zu 75 Prozent bei den laufenden Gesprächskosten sparen. Welche Vorwahl für welches Gespräch wann die beste ist, verrät zum Beispiel die teltarif-Tarifdatenbank.

Die Telekom bietet neben dem reinen Analoganschluss noch andere Anschlussarten und zahlreiche weitere Optionstarife an. Eine Übersicht der wichtigsten Analog- und ISDN-Anschlüsse für Privatkunden finden Sie auf unseren Infoseiten unter http://www.teltarif.de/festnetz/vollanschluss/tcomtarife.html.