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Spiegel: Groß angelegter Raubkopie-Handel aufgeflogen

Schaden wird auf viele Millionen Euro geschätzt
Von dpa /

Einer der bislang größten Schläge gegen Raubkopierer ist Ermittlern nach Angaben des Nachrichtenmagazins Der Spiegel in Düsseldorf gelungen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Cottbus beschlagnahmten Fahnder in einem Rechenzentrum einen illegal betriebenen Netz-Server. Laut Spiegel wurden vermutlich seit Januar 2002 über die Internetadresse www.efilme.de gegen Gebühr Raubkopien von Spielen, Musik, PC-Software und Filmen verkauft.

Der monatliche Datenverkehr habe bis zu zehn Terabyte betragen, was einem Umschlag von bis zu 8 000 Filmen entspreche. Zeitweise hätten sich über 33 000 Nutzer auf dem virtuellen Schwarzmarkt getummelt, so das Magazin weiter.

Die Spuren führen den Angaben zufolge zu einer Technologiefirma in der Nähe von Potsdam. "Die Ermittlungen laufen gegen einen Verantwortlichen von Webplus24", bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Eine Strafanzeige der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) brachte die Affäre ins Rollen.

"Es ist einer der bislang größten Fälle dieser Art in Deutschland", sagte GVU-Chefermittler Bernd Kulbe, der den Schaden auf viele Millionen Euro schätzt. Derzeit werten Spezialisten der GVU die beschlagnahmten Festplatten mit einer Datenmenge von 1,3 Terabyte aus. "Der Server gehört einem Kunden", hieß es bei Webplus24, man habe mit der ganzen Sache nichts zu tun.