positive Tendenzen

Ericsson: Noch dieses Jahr zurück in die Gewinnzone (aktualisiert)

Verluste stärker verringert als erwartet
Von dpa / Hayo Lücke

Der schwedische Telekomausrüster Ericsson hat im zweiten Quartal seinen Verlust mit verschärften Einsparungen deutlich verringert. Der um Sonderposten bereinigte Verlust nach Finanzeinflüssen sei auf 0,2 Milliarden Kronen (21,54 Millionen Euro) nach 3,1 Milliarden Kronen im Vorjahreszeitraum geschrumpft, teilte Ericsson heute in Stockholm mit. Im ersten Quartal 2003 hatte der Verlust noch bei 3,5 Milliarden Kronen gelegen.

Der Umsatz fiel im Vergleich zum zweiten Quartal 2002 um 28 Prozent auf 27,6 Milliarden Kronen. Verglichen mit dem ersten Quartal 2003 sei dies allerdings ein Plus von sieben Prozent. Für das dritte Quartal erwartet Ericsson auf vergleichbarer Basis einen stagnierenden bis leicht sinkenden Umsatz.

Ericsson-Chef Carl-Henric Svanberg erklärte, "unsere finanzielle Krise liegt jetzt hinter uns." Der Konzern sei entschlossen, noch in diesem Jahr in die Gewinnzone zurückzukehren. "In den vergangenen acht Quartalen haben wir unsere operativen Kosten mehr als halbiert und werden unsere selbst gesetzten Sparziele früher als geplant erreichen". Das laufende Umstrukturierungsprogramm, bei dem die Belegschaft auf 47 000 Mitarbeiter reduziert und die operativen Kosten um fünf Milliarden Schwedische Kronen gekürzt werden sollen, reiche aus, um die Gewinnzone zu erreichen.

Die Investoren reagierten auf die Zahlen sehr positiv. "Die Bilanz von Ericsson ist brillant und strahlt auf alle Werte der Branche ab", sagte ein Händler an der Stockholmer Börse. Die Aktie des Konzerns stieg bis 11.00 Uhr um 23,43 Prozent auf 10,80 Kronen. Unbeeindruckt zeigten sich die Anleger dabei von der weiter pessimistischen Einschätzung der Schweden für die Entwicklung des weltweiten Mobilfunkmarktes. Noch am Vortag war der Ericsson-Kurs infolge eines enttäuschenden Ausblicks des Marktführers Nokia um fast neun Prozent gefallen.

Die allgemeine Marktverfassung schätzen die Schweden weiter als "schwach" ein. Der weltweite Markt für mobile Systeme werde nach der Einschätzung des Unternehmens gemessen in US-Dollar um zehn Prozent oder mehr sinken, teilte Ericsson mit und bekräftigte damit frühere Prognosen. Der Markt für professionelle Dienstleistungen werde allerdings weiter wachsen.

"Die machen alles richtig, was sie selbst beeinflussen können", sagte Erik Friman von der Enskilda Securities. Die Auftragseingänge hätten das erste Quartal deutlich übertroffen. "Auch der Ausblick auf das dritte Quartal ist sehr gut". Bisher habe Ericsson für das dritte Quartal mit einem Umsatzrückgang von bis zu sieben Prozent gerechnet, nun geht das Unternehmen davon aus, dass der Umsatz stagniere oder leicht sinke.