Granit

Der Name Vodafone bleibt in den USA weiter unbekannt

Verizon Wireless sieht keinen Grund zur Umbenennung
Von Hayo Lücke

Hinter den Türen des britischen Mobilfunkriesen Vodafone brodelt es derzeit gewaltig. Bisher konnten die Briten ihren Übernahmekandidaten immer den eigenen Namensstempel aufdrücken, bei der Beteiligung am US-Telekommunikationskonzern Verizon Wireless beißt Vodafone jedoch auch nach drei Jahren noch immer auf Granit.

Wie das Handelsblatt in seiner heutigen Ausgabe berichtet, fühlt sich Vodafone von seinem US-Partner ins Abseits gedrängt, weil der Name "Vodafone" nirgends auftaucht. Der Marktführer vieler europäischer und asiatischer Länder hat jedoch wenig Chancen, daran etwas zu ändern, da der britische Konzern nur 45 Prozent an dem Joint-Venture hält.

Erschwerend kommt hinzu, dass Verizon eine weitere Zusammenarbeit mit Vodafone im Handygeschäft für nicht unbedingt notwendig ansieht. Nach Informationen der Zeitung gab ein Konzernsprecher jüngst zu Protokoll: "Wir sehen zwar keinen Anlass unser Verhältnis mit Vodafone zu verändern, da es nützlich für beide Seiten ist, aber wir würden uns auch vollkommen wohl fühlen, wenn sich Vodafone für einen anderen Kurs entscheidet."

Der zwischen den beiden Konzernen abgeschlossene Vertrag sieht vor, dass Vodafone derzeit einen großen Teil seiner Anteile für zehn Milliarden US-Dollar an Verizon abgeben kann. Da die Briten jedoch einen nicht unerheblichen Betrag an Steuern auf den Verkaufserlös zahlen müssten, gilt diese als "Nuklear-Lösung" bezeichnete Variante als äußerst unattraktiv. Analysten halten es jedoch für wahrscheinlicher, dass Vodafone diesen Weg gehen wird als dass sich das Unternehmen auf Dauer mit Beschränkungen im US-Mobilfunkmarkt zufrieden gibt.