Wardriving

Hotspot-Suche leicht gemacht

Kensington bringt den ersten WLAN/WiFi-Detektor auf den Markt. Nur: Für welche Zielgruppe?
Von Thomas Wischniewski

Die amerikanische Kensington Technology Group will nach eigenen Angaben den ersten WLAN/WiFi-Detektor [Link entfernt] auf den Markt bringen. Damit soll es zukünftig auf Knopfdruck möglich sein, im Umkreis von rund 60 Metern WLAN-Aktivitäten bzw. einen Hotspot zu orten. Sogar die Signalstärke soll über Leuchtdioden erkennbar sein.

Das zigarettenschachtelgroße Gerät benötigt nur Batterien. Ein Laptop zur Signalortung wird somit überflüssig. Der handliche Apparat soll sowohl 802.11b- als auch 802.11g-Signale entdecken können und angeblich Signale von Störungsquellen wie drahtlosen Telefonen, Mikrowellen und Bluetooth-Netzwerken ausfiltern.

WLAN: mobile High-Speed-Datenkommunikation ohne Kabel

Über ein öffentliche Wireless Local Area Networks (WLAN) wird der Zugang zum Internet ermöglicht. Der Anwender kann mit seinem Endgerät alle gewünschten und über das Internet verfügbaren Inhalte und Dienste in Reichweite des Netzes in Anspruch nehmen.

Nachdem WLANs zunächst hauptsächlich von Unternehmen eingesetzt wurden, schießen seit einiger Zeit immer mehr öffentliche WLANs, sogenannte WLAN-Hotspots wie Pilze aus dem Boden. Häufig befinden sie sich dort, wo Nutzer mobiler High-Speed-Datenkommunikation vermutet werden - in Kongresshallen, auf Flughäfen und Cafés aber auch an beinahe schon exotischen Orten wie beispielsweise der Rheinuferpromenade [Link entfernt] in Düsseldorf.

Die Vorteile des Kensington-Gerätes liegen auf der Hand. Musste der Nutzer zum Aufspüren von WLANs bisher sein Laptop hochfahren und nach Ortung des Hotspots so lange seinen Standpunkt korrigieren, bis er ein verlässliches Signal hatte, übernimmt diesen Job jetzt der WLAN-Detektor.

Fraglich bleibt, welche Zielgruppe mit dem Detektor angesprochen werden soll. Der normale Nutzer von WLAN-Netzen weiß sehr wohl, wie es um die Erreichbarkeit des WLANs bestellt ist. Ein Großteil der WLANs wird schließlich von Firmen betrieben, die ihre Angestellten sicherlich gut über die WLAN-Erreichbarkeit informieren dürften.

Als eine Zielgruppe für das Produkt kommen daher in erster Linie IT-Profis in Frage, die WLANs einrichten und überprüfen wollen, ob das Netz auch an allen gewollten Stellen erreichbar ist. Der Einsatz des Kensington-Detektors dürfte hier praktischer und billiger als ein Laptop sein.

Wardriver als Zielgruppe?

Freuen dürfte die Markteinführung des WLAN-Detektors aber vor allem die Gemeinde der Hacker - speziell die so genannten Wardriver. Das Firmennetze häufig riesige Sicherheitslücken aufweisen, hat sich auch in diesen Kreisen herum gesprochen. Nach einer Studie sichern nur rund 40 Prozent der deutschen Unternehmen ihre Funknetze ausreichend gegen firmenfremde Mitsurfer ab. Das nutzen Wardriver aus, um sich über die Sicherheitslöcher kostenlosen Zugang zum Internet zu verschaffen. Oftmals fahren sie so lange mit dem Auto und ihrem Laptop durch die Gegend, bis sie ein ungeschütztes Netzwerk gefunden haben. Mit dem Einsatz des WLAN-Detektors wird den Wardrivern ihr Handwerk nun sicherlich erleichtert.

Im US-Online-Handel kann das Gerät demnächst bezogen werden. Eine Liste mit Vertriebspartnern von Kensington finden Sie auf den Webseiten [Link entfernt] des Anbieters. Der niedrigste Preis soll bei 22 US-Dollar liegen.