Zum Vorgestern

Heimlich: Arcor schafft die City ab

Änderung gilt bereits seit dem 18. Juni
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Eine kleine Überraschung hielt heute das Amtsblatt der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) für den aufmerksamen Leser bereit. Darin hat der Anbieter Arcor verkündet, dass bereits seit dem 18. Juni - also vor fünf Tagen - für den Tarif Arcor-Call by Call über die Netzkennzahl 01070 neue Preise und Konditionen gelten. Die wichtigste Änderung ist dabei, dass es seit dem 18. Juni keine City-Zone mehr gibt. Das bedeutet, dass künftig auch bei Arcor nur noch solche Verbindungen als Ortsgespräche verrechnet werden, die ohne Wahl einer Ortsvorwahl hergestellt werden können. Alle anderen Verbindungen ins deutsche Festnetz werden als Ferngespräche abgerechnet.

Was auf den ersten Blick vielleicht nicht so gravierend erscheint, ist auf den zweiten Blick doch eine recht happige Tariferhöhung für Telefonate in die bisherige Cityzone. Kostete ein Gespräch in die Cityzone bisher werktags in der Zeit von 7 bis 18 Uhr 4,5 Cent pro Minute, so werden durch die Änderung jetzt schon 9,2 Cent pro Minute fällig. Das ist mehr als das Doppelte, auch wenn der Tarif von 4,5 Cent pro Minute nicht sonderlich attraktiv war. Teurer wird es auch am Wochenende, denn hier galt für die Cityzone mit 1,49 Cent pro Minute der Tarif für Ortsgespräche, während jetzt der Ferntarif mit 1,7 Cent pro Minute berechnet wird.

Ärgerlich ist jedoch nicht nur die Tarifänderung ansich, sondern vor allem die mangelnde Kommunikation seitens des Anbieters. Zwar bestätigte das Unternehmen die Änderung auf Anfrage, auf den Internetseiten wird jedoch bis jetzt die Tarif-Änderung nicht kommuniziert. So ist dort noch immer zu lesen, dass Orts- und Nahgespräche "am Wochenende gerade mal 1,49 Cent pro Minute" kosten. Zwischenzeitlich wurde wenigstens eine schnelle Änderung der Webseiten zugesichert.

Arcor war der einzige Telekomkonkurrent, der Gespräche in die Telekom-Cityzone wie die Deutsche Telekom selbst zum Tarif für Ortsgespräche abrechnete.