drahtlos glücklich

Mit dem WLAN-Boom wächst der Bedarf für Sicherheitslösungen

Rasantes Wachstum im Markt für Sicherheitstechnologien erwartet
Von Marie-Anne Winter

Spätestens seit der letzten CeBIT ist WLAN in aller Munde. Und nicht nur das, immer neue Hotspots schießen wie Pilze aus dem Boden. Mit der zunehmenden Verbreitung der drahtlosen Zugangstechnologie fürs Internet stellt sich auch die Frage nach der Sicherheit. Denn sicher sind die schnellen Funknetze bisher nicht. Das liegt unter anderem an der Sorglosigkeit der WLAN-Betreiber, denn oft handelt es sich um private Unternehmen, die ihren Mitarbeitern einen einfachen Zugriff auf die Firmendaten ermöglichen wollen und weniger über alternative Nutzungsmöglichkeiten nachgedacht haben - sprich, dass etwa Fremdnutzer durch Sicherheitslücken kostenlos mitsurfen können. Eine Studie ergab, dass ein großer Teil der Unternehmen ihre WLAN-Netze gar nicht bis unzureichend absichern.

Das Thema Sicherheit ist bisher nicht zufriedenstellend gelöst und wird mit der zunehmenden Ausbreitung der Zugangsmöglichkeiten per WLAN in der nächsten Zeit rasant an Bedeutung gewinnen. Nach einer Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan werden die aufkommenden WLAN-Sicherheitsstandards die Entwicklung und Herstellung von neuen und zusätzlichen Gerätschaften und Softwarelösungen stark vorantreiben, wodurch ein enormes Marktwachstum zu erwarten ist. Der Weltmarkt für WLAN-Sicherheitsapplikationen lag im Jahr 2002 bei einem Gesamtumsatz von 41,1 Millionen Dollar, für das Jahr 2009 wird ein gewaltiger Umsatzsprung auf 278,7 Millionen Dollar prognostiziert.

Die Vielzahl verschiedener Protokolle macht schon heute die Interoperabilität zwischen ähnlichen Produkten unterschiedlicher Hersteller zu einem Problem. Mit der Einführung eines Wi-Fi-geschützten Zugangsprotokolls (WPA), das auf dem 802.11i-Standard des Institute of Electrical & Electronics Engineers basiert, soll sich das aber bald ändern. Das Protokoll soll gegen Jahresende verfügbar sein und alle Produkte auf WPA-Kompatibilität prüfen. Dadurch sollen die Unternehmensnetze sicherer werden. Zum anderen wird auch die Anzahl der Unternehmen begrenzt, die sich nach Lösungen von Drittanbietern umschauen. Auch kleinere Entwickler von WLAN-Sicherheitstechnologien sollen nach Ansicht der Studienautoren ausreichend kompetent sein, um weitere effektive Lösungen auf dem Markt einzuführen. Absehbar ist, dass sich durch das Aufkommen neuer Standards beträchtliche zusätzliche Investitionen nötig werden, um die Sicherheit zu verbessern.

Wegen der gegenwärtig unsicheren Wirtschaftslage geht die Studie nicht davon aus, dass Unternehmen eine komplette Überholung oder gar Neuinstallation ihrer vorhandenen Netzwerke vornehmen werden. Große Anbieter von unternehmensweiten Netzwerklösungen wie Cisco und Symbol haben bereits proprietäre WLAN-Sicherheitslösungen in ihre Systeme integriert. Der Vorteil hierbei ist, dass keine zusätzlichen Kosten für zusätzliche Sicherheitssysteme anfallen.