schneller!

DSL ist die bevorzugte Breitbandtechnik

Besonders beliebt in Asien
Von Marie-Anne Winter

Das Internet wird immer schöner, bunter und bewegter. Aber aufwendige Internetinhalte und -anwendungen wie Musiktauschbörsen, Live-Fernsehübertragungen oder Video-Streaming machen nur Sinn, wenn die Nutzer auch über Breitband-Internetanschlüsse verfügen. Weltweit streiten dabei hauptsächlich zwei Technologien um die Gunst der Kunden: DSL und die Übertragung per Fernsehkabel. Während man über das Fernsehkabelnetz per Kabelmodem surfen kann, wird bei DSL das herkömmliche Kupferkabeltelefonnetz mittels Hardwarekomponenten für den schnellen Internetempfang aufgepeppt. Obwohl die Kabelmodemtechnologie schon länger am Markt erhältlich ist, konnte sich DSL schneller am Markt etablieren und seinen Anteil im letzten Jahr auf weltweit mehr als 63 Prozent aller Breitbandinternetanschlüsse ausweiten.

Die Definition von Breitbandanschluss und den erreichbaren Geschwindigkeiten variiert je nach geografischer Region, wobei die höchsten Datenraten in Asien zu finden sind. Auch im DSL-Segment selbst gibt es verschiedene Technologien. Am gebräuchlichsten ist ADSL (A=asymmetrisch), bei dem ein wesentlich schnelleres Herunterladen von Daten im Vergleich zum Hochladen möglich ist. Diesen Typ verwendet auch die Deutsche Telekom, die sich aus Marketinggründen den Namen T-DSL zugelegt hat.

Besonders beliebt ist DSL in Asien, speziell in Singapur, Hongkong, Südkorea, Japan, China und Taiwan. Im Jahr 2002 waren laut einer Studie von Frost & Sullivan von den insgesamt mehr als 36 Millionen DSL-Anschlüssen 46,8 Prozent im asiatisch-pazifischen Raum zu finden. Auf Nordamerika entfielen 27,4 Prozent, auf Europa 22,2 Prozent und 2,2 Prozent auf Lateinamerika. Allein in Europa kamen im letzten Jahr mehr als vier Millionen neue DSL-Anschlüsse hinzu, was die Dynamik dieses Marktes verdeutlicht. Speziell in Europa ist ein hoher Wettbewerbsdruck entstanden, der für sinkende Preise, hohen Bekanntheitsgrad und steigende Nachfrage sorgt - auch und gerade über die Landesgrenzen hinweg. So ist die Deutsche Telekom beispielsweise über den Internet Service Provider (ISP) "Club Internet" auf dem französischen Markt aktiv. France Telekom hingegen hält Anteile am britischen ISP Freeserve und ist mit seinem ISP Wanadoo auch in Belgien vertreten. Zusätzlich fördern staatliche Initiativen den europäischen Breitbandmarkt, auch die EU will den Wettbewerb zugunsten alternativer DSL-Anbieter verbessern. Daher kann in Zukunft weiterhin mit beträchtlichen Zuwachsraten in Europa gerechnet werden.