xdial

Kaum Anbieterwechsel im Mobilfunk

Nur rund 15.000 Wechsler
Von xdial.de

In den ersten drei Monaten seit Bestehen der Rufnummernportabilität im November 2002 haben gerade einmal 15.000 Kunden den Anbieter gewechselt. Dies ermittelte die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP). Der Anteil der Wechsler liegt, gemessen an insgesamt 52 Millionen Mobiltelefonierern, bei verschwindend geringen 0,03 Prozent.

Die Behörde interpretiert diese Zahlen als Erfolg ihres Tuns. Schließlich war sie es, die die Anbieter dazu verpflichtet hat, die Rufnummernmitnahme einzuführen.

Während E-Plus und T-Mobile von geringen Wechselraten sprechen, freut sich nach wie vor (xdial.de berichtete) der kleinste Mobilfunknetzbetreiber am deutschen Markt, O2. "Auf einen Kunden, den wir durch die Rufnummernmitnahme verlieren, gewinnen wir zehn neue Kunden dazu", sagte ein Sprecher gegenüber der "Financial Times Deutschland".

Die beiden Großen im Markt, T-Mobile und Vodafone unternehmen beträchtliche Anstrengungen, um die Kunden zu halten. Offenbar mit Erfolg. So haben die beiden D-Netzbetreiber die Provisionsbedingungen für Serviceprovider überarbeitet. Wenn Debitel, Hutchsison oder Talkline den Kunden zu einer Vertragsverlängerung bewegen, erhalten sie nun mehr Geld, als wenn sie einen Neukunden generierten.

Um den beiden Branchenriesen Marktanteile abzujagen, empfehlen Experten den kleinen Anbietern E-Plus und O2, auf mehr Service zu setzen. Der Anbieterwechsel müsste demnach so stark vereinfacht werden, dass der Kunde quasi automatisch anbeißt. Dazu müsste der Kunde die Rufnummer bereits vor Auslaufen seines (alten) Vertrages mitnehmen können. Und obendrein keine Wechselgebühr zahlen müssen. Dann könnte die Portierung eine echte Chance für die kleineren Anbieter darstellen, T-Mobile und Vodafone Kunden im großen Stil abspenstig zu machen.