außergewöhnliche Belastungen

Swisscom: Reingewinn 2002 eingebrochen (aktualisiert)

Wertberichtigung bei debitel belastet das Ergebnis
Von dpa / Hayo Lücke

Der Schweizer Telekommunikationskonzern Swisscom hat seine Jahresrechnung abermals mit hohen Abschreibungen auf die Stuttgarter Mobilfunktochter debitel belastet. Weil diesmal - anders als 2001 - keine milliardenschweren Verkaufserlöse die Bilanz aufpolierten, brach der Reingewinn um 83 Prozent auf 824 Millionen Franken (561 Millionen Euro) ein. Dabei schlug die Wertberichtigung auf debitel mit 0,7 (Vorjahr: 1,1) Milliarden Franken zu Buche. Dies gab Swisscom heute bekannt.

Vor Zinsen und Steuern (EBIT) und bereinigt um außerordentliche Effekte kletterte das Ergebnis um 7,7 Prozent auf 4,4 Milliarden Franken. Der Umsatz des nach wie vor vom Schweizer Bund kontrollierten Konzerns stieg um 2,5 Prozent auf 14,5 Milliarden Franken.

2001 war mit dem Verkauf von einem Viertel der Aktien von Swisscom Mobile an Vodafone ein einmaliger Gewinn von mehr als 3,8 Milliarden Franken realisiert worden. Zudem hatte der Verkauf von Immobilien die Gewinnrechnung mit 568 Millionen Franken aufgebessert. Die debitel- Aktie - mit einem Spitzenkurs von mehr als 50 Euro 2000 - war im Jahresverlauf 2002 von rund 20 auf unter 8 Euro abgesackt und liegt zurzeit unter 6 Euro.

Für das laufende Jahr erwartet Swisscom trotz eines anhaltend schwierigen Umfeldes eine gewisse Stabilität. Das Unternehmen konzentriert sich weiter auf die Festnetz- und Mobil-Kommunikation in der Schweiz. Weil das Wachstum in der Schweiz als Folge von Regulierungen stark beschränkt sei, prüfe die Swisscom indes laufend Optionen, wie sie ihre Position in Europa verstärken könne. In den letzten Monaten war immer wieder über eine Beteiligung an Telekom Austria spekuliert worden.