Zusammenschluss

NZZ: Telekom Austria vor Übernahme durch Swisscom

Medienberichten zufolge bereits mehrere Treffen zwischen Firmenchefs
Von Hayo Lücke

Beschlossen ist noch nichts, in den schweizer Medien wird es jedoch schon heiß diskutiert: Die Swisscom soll die Telekom Austria übernehmen. Dies berichtet die Neue Zürcher Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe. Es soll bereits mehrere geheime Treffen zwischen Swisscom-Chef Jens Alder und dem Telekom Austria-Vorstandsitzenden Heinz Sundt gegeben haben, berichtet die Zeitung weiter.

In dem bei den Treffen ausgearbeiteten "Masterplan" soll die Swisscom eine bestimmende Rolle bei der Telekom Austria übernehmen. Unklar sei lediglich in welchem Umfang das schweizer Unternehmen bei den Österreichern einsteigt. Ab einer Übernahme von 30 Prozent an Telekom Austria, muss Swisscom nach österreichischem Übernahmerecht allen anderen Aktionären ein Kaufangebot unterbreiten - auch der Österreichischen Industrieholding AG OIAG [Link entfernt] als staatliche Eigentümer-Holding. Laut Zeitungsberichten hält die OIAG derzeit 47,2 Prozent der Telekom Austria-Aktien, die Telecom Italia besitzt nach einem außerbörslichen Verkauf im November vergangenen Jahres noch 14,8 Prozent, will aber noch im ersten Halbjahr diesen Jahres auch die diese Aktien verkaufen. Der restliche Anteil an Aktien befindet sich in Streubesitz (inklusive Mitarbeiteraktien).

Gegen eine Beteiligung spricht laut NZZ-Bericht, dass durch die Übernahme mit der Telekom Austria-Aktie einer der wenigen liquiden Titel vom ohnehin kurzen Wiener Wertpapierhandel verschwände. Beide Unternehmen wollen zu den derzeitigen Verhandlungen keine Stellung beziehen.

Während im Festnetz- und Internetgeschäft zwischen Telekom Austria und Swisscom keine Synergien zu erkennen sind, nimmt Vodafone im Mobilfunkbereich eine Klammerfunktion ein. An Swiss Mobil ist der zweitgrößte Mobilfunkanbieter der Welt direkt beteilig, mit der Telekom Austria-Tochter Mobilkom wurde vor kurzem eine weitreichende Kooperation geschlossen.