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E-Plus: Zeit des rigiden Sparens ist vorbei

Mobilfunker investiert wieder in mehr in Kundengewinnung
Von Marie-Anne Winter

In einem Gespräch mit der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) sagte Guy Demuynck, Chef der KPN-Mobilfunksparte KPN Mobile, dass das Unternehmen wieder verstärkt auf Wachstum setzen wolle. In den letzten 18 Monaten sei der Konzern formiert, die Bilanz in Ordnung gebracht und die Schulden deutlich reduziert worden. In vier Jahren wolle das Unternehmen in Deutschland auch unter dem Strich in die Gewinnzone. Dazu werde ein Marktanteil zwischen 18 und 20 Prozent angestrebt, der ohne eine Fusion erreicht werden soll.

Im Zuge der rigiden Kostenreduzierung hatte E-Plus die Ausgaben für die Neukundengewinnung heruntergefahren. Das schlug sich sofort negativ nieder: 2002 verlor der drittgrößte deutsche Mobilfunkanbieter sogar Kunden und zählte Ende des Jahres 7,3 Millionen Nutzer, was einem Marktanteil 12,3 Prozent entspricht. Der Mutterkonzerm musste also bei E-Plus ein drittes Jahr in Folge einen Rückgang verkraften. Ende 1999 hatte E-Plus noch einen Marktanteil von 16,3 Prozent.

KPN-Mobile-Chef Demuynck und E-Plus-Chef Uwe Bergheim hoffen jetzt, den Marktanteil aus eigener Kraft wieder ausbauen zu können. Insbesondere bei i-mode sollen mehr Kunden gewonnen werden. Angesichts der Bestrebungen von o2 Germany, den E-Netz-Rivalen innerhalb der nächsten drei Jahre beim Marktanteil einzuholen, sind jetzt verstärkte Anstrengungen vonnöten. o2 hat derzeit 4,6 Millionen Kunden, was einen Marktanteil von rund acht Prozent enspricht und steht damit an letzter Stelle der vier deutschen Mobilfunker. Branchenbeobachter gehen davon aus, dass Anbieter rund 20 Prozent Marktanteil brauchen, um auf dem deutschen Mobilfunkmarkt langfristig überleben zu können. In dem Zusammenhang wurde inzwischen über eine Fusion von E-Plus und o2 spekuliert.